LUXEMBURG. Der relative Schuldenstand der Euro-Staaten ist gesunken. Die Schuldenquote der 19 Euro-Mitgliedsstaaten nahm von 89 Prozent Ende 2016 auf 86,7 Prozent im Dezember 2017 ab, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat mit.
Die absoluten Staatsschulden aller Euro-Länder betrügen mit 9.685 Billiarden Euro zwar etwa 84 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor. Doch sei gleichzeitig das Bruttoinlandsprodukt (BIP) vieler Euro-Mitglieder gewachsen. Das Defizit aller Länder, die den Euro als Währung nutzen, sei somit von 1,5 Prozent auf 0,9 Prozent gesunken.
Griechenland macht neue Schulden
Griechenland hat 2017 einen Primärüberschuß von sieben Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist ein Plus von etwa vier Prozent, wenn man die zu zahlenden Zinsen für die Schulden nicht einberechnet. Samt der zu begleichenden Rückzahlungen an Kreditgeber hat der Staat im Süden Europas 0,8 Prozent höhere Einnahmen als Ausgaben.
Gleichzeitig nahm der griechische Staat laut Eurostat aber neue Schulden in Höhe von etwa 2,4 Milliarden Euro auf. Diese gelten auch als Einnahmen.
Schuldenquote könnte auf 244 Prozent ansteigen
Relativ zum Bruttoinlandsprodukt verringerte Griechenland seine finanziellen Verpflichtungen. 178,6 Prozent habe der Schuldenstand Ende 2017 betragen. Im Jahr zuvor seien es 180,8 Prozent gewesen.
Nach einer Analyse durch der EU-Kommission kann Griechenlands Schuldenquote bis zum Jahr 2060 im besten Fall auf 79,5 Prozent des BIP fallen. Im ungünstigsten Fall aber wird sie auf 244,1 Prozent steigen, berichtete die Wirtschaftswoche. (mp)