NEW YORK. Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen wird künftig für die Investmentbank Goldman Sachs arbeiten. Dies bestätigte das Unternehmen dem Manager Magazin. Rasmussen, der das Nato-Amt zwischen 2009 und 2014 innehatte, solle als Berater angestellt werden.
Mit diesem Schritt will das amerikanische Unternehmen laut Medienberichten offenbar sein Ansehen in Dänemark aufbessern. Dort war im vergangenen Jahr die Sozialistische Volkspartei aus der Mitte-Links-Regierung ausgetreten, nachdem Goldman Sachs sich in den dänischen Energieversorger Dong eingekauft hatte. Bei den Parlamentswahlen 2015 siegte eine rechtsliberale Koalition, die von der Dänischen Volkspartei toleriert wird.
Goldman Sachs steht seit Jahren in der Kritik. Immer wieder wird der Bank vorgeworfen, sich in die inneren Angelegenheiten von Staaten einzumischen. So soll das Unternehmen der griechischen Regierung systematisch dabei geholfen habn, die hohen Schulden vor der EU zu verheimlichen, damit das Land in den Euro aufgenommen wird. Das Land gilt heute als bankrott und kann ohne Finanzhilfen der anderen EU-Staaten und der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Ausgaben nicht mehr decken. EZB-Chef Mario Draghi war zwischen 2002 und 2005 Manager bei Goldman Sachs International in London. (ho)