BERLIN. 20 Prozent der deutschen Industriebetriebe haben aufgrund der unsicheren Energie- und Rohstoffversorgung Aktivitäten ins Ausland verlegt oder erwägen dies. Dies geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervor.
Hauptproblem der Unternehmen ist nach eigener Aussage nicht die Eurokrise, sondern die durch den Atomausstieg verursachte Erhöhung der Energiepreise. Es werden mögliche Stromausfülle und Spannungsschwankungen befürchtet. Als Gegenmaßnahme erwägen viele Konzerne den Wechsel des Stromanbieters, mehr als 75 Prozent wollen verstärkt auf Energieeffizienz setzen.
DIHK-Präsident Driftmann kritisiert vor allem die Umsetzung der Energiewende durch die Bundesregierung. Besonders der straffe Zeitplan für den endgültigen Atomausstieg sei problematisch gewesen. Er setzt sich für eine verstärkte Zusammenarbeit der Wirtschafts- und Umweltministerien ein, um Wirtschaftsprojekte effektiver bewältigen zu können. Der DIHK befürchtet zudem eine weitere Strompreiserhöhung. Verantwortlich dafür sei die gesetzliche vorgeschriebene Umlage zur Förderung von Wind- und Solarstrom. (CvM)