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Griechenland-Rettungspaket: Sorge um deutsche Staatsanleihen wächst

Griechenland-Rettungspaket: Sorge um deutsche Staatsanleihen wächst

Griechenland-Rettungspaket: Sorge um deutsche Staatsanleihen wächst

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Griechenland-Rettungspaket
 

Sorge um deutsche Staatsanleihen wächst

Deutsche Staatsanleihen sind am Donnerstag und Freitag im Wert gesunken. Experten führen den Verlust von rund einem Prozent auf das am Donnerstag beschlossene Griechenland-Rettungspaket zurück. Die Staats- und Regierungschefs hingegen feierten die Einigung als Erfolg.
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Bekommt der deutsche Staat bald noch Geld vom Kapitalmarkt? Foto: rg

FRANKFURT. Deutsche Staatsanleihen sind am Donnerstag und Freitag im Wert gesunken. Experten führen den Verlust von rund einem Prozent auf das am Donnerstag beschlossene Griechenland-Rettungspaket zurück. Die Staats- und Regierungschefs hingegen feierten die Einigung als Erfolg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte laut bundesregierung.de nach dem Gipfeltreffen: „Was wir für den Euro aufwenden, bekommen wir als ein Vielfaches zurück.“

In Brüssel hatten sich die Regierungen der Euro-Länder auf ein neues Notprogramm für Griechenland geeinigt. Zusätzlich zu den 110 Milliarden Euro, die dem Land 2010 zugesagt worden sind, erhält es nun weitere 109 Milliarden Euro für die Jahre 2012 bis 2014. Der Druck auf Griechenland, seinen Haushalt zu konsolidieren, wurde stark abgemildert.

Zudem werden die Laufzeiten der Kredite verlängert und die Zinsen verringert. Nach der Logik der Finanzmärkte gehen längere Laufzeiten jedoch mit höheren Zinsen einher. Da die Regierungen das Gegenteil beschlossen haben, ist damit zu rechnen, daß griechische Staatsanleihen nun erst recht am Markt unverkäuflich sind – zumal es keine angemessene Verzinsung des Risikos gibt.

Künftig werden also die anderen Staaten die griechischen Anleihen über die Europäische Zentralbank (EZB) oder die neue Euro-Rettungsfonds-Behörde (EFSF) kaufen. Auch die Banken dürften ihre Staatsanleihen jetzt umtauschen. Durch die veränderten Konditionen entgehen den Privatanlegern laut Experten bis zu 37 Milliarden Euro. Dies wurde als „Beteiligung des privaten Sektors“ von den Regierungen verkauft.

Finaler Kinnhaken

Diese Privatanleger werden in Zukunft die Finger von griechischen Staatsanleihen lassen. Der Euro-Kritiker Bernd-Thomas Ramb sagte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT: „Es wird niemandem mehr in den Sinn kommen, griechische Staatsanleihen zu kaufen.“ Insbesondere weil die Rating-Agenturen dem griechischen Staat jetzt den „finalen Kinnhaken verpassen werden, der zum K.O. führt“, so Ramb.

Weil der deutsche Staat mit für die griechischen und alle anderen Schulden von gefährdeten Euro-Staaten haftet, sind deutsche Staatsanleihen nun ebenfalls weniger attraktiv, sagte Ramb weiter. Er fürchtet: „Langfristig wird auch Deutschland keine Abnehmer mehr für seine Staatsanleihen finden.“ Der Kursverlust deutscher Anleihen unmittelbar nach dem Kompromiß von Brüssel scheint seine Befürchtungen zu bestätigen. (rg)

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