SIDNEY. Die australische Regierung hat das Ausscheiden der Kanadier aus dem Kyoto-Protokoll verteidigt. Der australische Klimawandelminister Greg Combet sagte, auch sein Land werde der Verlängerung des Protokolls nicht ohne weiteres zustimmen. Trotzdem bemühe sich Australien wie Kanada auch weiterhin um eine Reduzierung des Treibhausgases CO2.
Die kanadische Regierung hatte gestern überraschend mitgeteilt, aus dem Kyoto-Protokoll aussteigen zu wollen. Der Umweltminister des zweitgrößten Landes der Welt, Peter Kent, hatte am Montag gesagt, sein Land werde den Vertrag, der 2012 ausläuft, schon vorher aufkündigen. Andere Staaten wie Rußland und Japan hatten bereits in der Vergangenheit avisiert, daß sie den Vertrag nicht verlängern würden.
Als Grund gab die kanadische Regierung an, daß die USA und China sich nicht am Kyoto-Protokoll beteiligten. Dahinter steht aber wohl auch die Angst vor Strafzahlungen in Höhe von 14 Milliarden Dollar, die dem Land drohen, weil es die Verpflichtungen zur Kohlendioxid-Reduzierung 2012 nicht wird einhalten können.
Aus Sicht der Klimaforscher ist dies ein weiterer Rückschlag für das von Erwärmung bedrohte Weltklima. Am Wochenende erst ist der Klimagipfel von Durban ohne handfestes Ergebnis zu Ende gegangen. (rg)