Seit Januar hat Nordrhein-Westfalen seinen ersten Nationalpark. Die 11.000 Hektar große Wildnis liegt in der Eifel. Damit stehen zwischen Köln, Bonn und Aachen ganze Buchenwälder unter Naturschutz, die ihren Schwerpunkt in Deutschland haben. Das belgische Militär ist aus dem Gebiet abgezogen, Biber und Hirschzunge die neuen Besitzer. Doch Naturschutz allein ist zur Begründung eines Nationalparks inzwischen offenbar zu wenig. Die grüne Umweltministerin Bärbel Höhn sprach bei der Eröffnung von der „Jobmaschine Naturschutz“, die das Projekt ohne Widerstand in der Bevölkerung erst durchsetzbar gemacht habe. Vielleicht gibt es einige Touristen, die es nun in die Eifel zieht. Die Zeiten, in denen Naturschutz mit Heimatliebe begründet wird, scheinen vorbei zu sein – nur was Arbeitsplätze schafft, ist noch legitim. Was aber, wenn Naturschutz keine Arbeitsplätze schafft, sondern die Ansiedlung von Industrie und Straßen verhindert? Dann hilft nur Charakter, nämlich Naturliebe, die als Heimatschutz begriffen werden kann und den Deutschen eigen ist. Das hat sich auch bis in Kreise des wissenschaftlichen Beirates der rot-grünen Bundesregierung herumgesprochen, wie dem 2003 erschienene Band „Guter Rat ist teuer“ zu entnehmen ist. Es hat auch schon immer etwas unglaubwürdiges gehabt, Umweltschutz einfach nur als Arbeitsplatzbeschaffer darzustellen. Ohne Liebe zu Natur und Heimat gäbe es auch keine Naturschutzprojekte. In diesem Sinne ist es höchste Zeit, auch in Baden-Württemberg an die Heimatliebe zu erinnern, da dies noch das einzige Flächenland ohne ein Naturpark ist – oder ist die Natur dort so allgegenwärtig, daß man sie zu schützen vergißt?