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Marc Jongen, ESN Fraktion

Dollar, Dollar, du mußt wandern

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Dollar, Dollar, du mußt wandern

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Cato, Palmer, Exklusiv

Der US-Notenbankchef Alan Greenspan hat in seiner Rede auf dem Europäischen Bankenkongreß das anhaltende Leistungsbilanzdefizit der USA als Grund für den weltweiten Kursverfall des US-Dollars genannt. Der Federal Reserve-Chef sieht nur langfristig eine Umkehr dieser Entwicklung. Dazu müßten die US-Bürger mehr sparen oder die Regierung auf Haushaltsdefizite verzichten. Andererseits würden ausländische Dollarkäufer sicher irgendwann auch ihre US-Anlagen reduzieren, wenn ihr Vermögensrisiko zu einseitig verteilt ist. Interventionen der in- und ausländischen Notenbanken zur Stärkung des Dollar traut Greenspan keinen Erfolg zu. Neben der fachmännischen Analyse beeindruckt vor allem die souveräne Haltung Greenspans gegenüber dem Wehklagen der EU-Finanzminister (an erster Stelle der deutsche, Hans Eichel) und des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, über die „brutale“ Aufwertung des Euro. Greenspan läßt das Gejammer kalt – nicht nur, weil er weiß, daß Wechselkurse nicht durch Staat oder Notenbank manipulierbar sind, solange die Währungen frei konvertieren dürfen. „Taler, Taler, du muß wandern“ sangen vormals die Kinder beim gleichnamigen Kreisspiel. „… bist nicht hier, bist nicht da, bist wohl in Amerika“, endet das Taler-Lied. Zur Zeit wandert der Dollar nach Europa. Doch die vorübergehende Attraktivität des Euro kann schnell umschlagen. Langfristig wird der Wert der Währung eher an den staatlichen Schuldenständen der Währungsgebiete gemessen und da sind die USA weitaus vorsichtiger als die Euro-Länder. Der heute billige Dollar kann sich bei einem kommenden Euro-Verfall sehr schnell wieder zu einer wertvollen Anlage entwickeln.

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