In Deutschland wird viel gemeckert. Kein Tag, an dem nicht irgendein Lobbyist in unheilschwangerem Tonfall erklärt, wieso die Deutschen schlecht, zurückgeblieben und langsam sind. Kein Wunder, daß in einer solchen Atmosphäre viele der Mut verläßt. Und in vielen Aktionsfeldern läuft tatsächlich einiges schief – als bestes Beispiel muß hier immer der Fußball herhalten. Wer fürchtet sich noch vor der deutschen Elf? Trotzdem gibt es immer noch genügend Ereignisse, auf die man wahrhaft stolz sein kann. Letzte Woche beispielsweise wurde in Berlin eine öffentliche Wasserstofftankstelle eröffnet. Sie zählt zu der weltgrößten ihrer Art! „Das Berliner Projekt ist für uns ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg in eine nachhaltige, emissionsfreie Auto-Wasserstoffwelt der Zukunft“, erklärte der Vorstandschef der Deutschen BP, Uwe Franke, zur Eröffnung. Erstmalig in Europa sei bei der Station von Aral – eine deutsche Firma, die an die Briten verscherbelt wurde – das Tanken von Wasserstoff in eine normale Tankstelle integriert worden. Die Berliner Wasserstofftankstelle gilt international als eines der wichtigsten Wasserstoff-Projekte. Sie besteht aus einer Aral-Zapfstation und einer Flotte von 16 Test-Pkw. Im Februar 2005 soll zusätzlich eine Servicestation für diese Autos in Betrieb genommen werden. Gemeinsam mit den Partnern der „Clean Energy Partnership“ wolle man dabei wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Herstellung, Anlieferung, Speicherung und Betankung im Alltagsbetrieb gewinnen. Was dann noch fehlt, sind bezahlbare Autos, die diesen „Saft“ in Tempo umwandeln. Daimler beispielsweise will erst 2010 entsprechende Modell anbieten – aber ein Anfang ist gemacht.