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ESN-Fraktion, Europa der souveränen Nationen

Weltweit ein riesiges Geschäft

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Zwar setzt sich auch in Deutschland langsam der Gedanke durch, daß die erneuerbaren Energien (EE) so wirkungslos nicht sein können. Aber noch immer denken die meisten Menschen an Öko-Spinner, wenn sie das Wort „Sonnenenergie“ hören. Dabei ist die Entwicklung dieser nachhaltigen Technologie längst zum großen Geschäft geworden, hat also mitnichten etwas mit unrealisierbaren Utopien zu tun. Darauf weist auch das Journal of Global Energy Network Institute (GENI) hin. „Es gibt keinen Energiemangel und auch keine Energiekrise, sondern es herrscht eine Informationskrise“, bringt es Buckminster Fuller im GENI auf den Punkt. Und Analysten des Öl-Multis Shell gehen davon aus, daß bis 2050 die Hälfte der weltweit produzierten Energie aus erneuerbaren Quellen kommt. Bis zum Jahr 2010 wachse der Markt solarer Technologien sogar auf 230 Milliarden US-Dollar. Das Wachstum kann realisiert werden, weil die Herstellungskosten solarer Energie stetig sinken. Kostete 2002 eine Kilowattstunde Photovoltaik noch 22 US-Cent, rechnet man für die gleiche Menge 2010 mit 10 US-Cent. Windenergie verbilligt sich im gleichen Zeitraum von 3c/kWh auf 2,5 c/KWh. Im Vergleich zum Sonnenstrom scheint die Atomenergie mit 4c/kWh oder Erdgas mit 4,2c/kWh noch immer billig. Aber gerade bei der Abwägung des Risikos verfälscht man den „günstigen“ Atomstrom, denn wo sind zum Beispiel die Kosten kalkuliert, die eine dauerhafte radioaktive Verseuchung von Wien, Budapest und Preßburg mit sich brächte? Es gibt schlicht keinen Entschädigungsfonds der Atomlobby, der die Umsiedlung von Millionen Menschen und die Errichtung neuer Städte finanzieren würde. Daß die Horrorvision eines mitteleuropäischen Super-GAUs Wirklichkeit werden kann, beweisen die zahlreichen Störfälle im ungarischen Atomkraftwerk Paks (siehe auch JF 24/03) oder in dem nicht minder gefährlichen Kernkraftwerk Temelín in Böhmen. Im vergangenen Jahr konnte der japanische Honda-Konzern die Entwicklung neuer Photovoltaik-Zellen verkünden. Die ein Quadratmeter großen Zellen bestehen aus einer dünnen CuInGaSe-Verbindung, wodurch die Herstellungskosten um 40 Prozent reduziert werden konnten. Im Januar wurden die ersten 1.000 Quadratmeter installiert, um eine Referenzanlage für den Verkauf zu haben. Im Bereich der solarthermischen Stromgewinnung konnte das griechische Unternehmen Lion Energy Fortschritte erzielen. Hierbei nutzt die Elektrolyse die durch Sonneneinstrahlung entstandene Hitze zur permanenten Stromproduktion. Der Wirkungsgrad dieser Methode beträgt rund 80 Prozent. Zudem kann Lion eine 20jährige Lebensdauer seiner Technologie garantieren, die mit 200 USD/kW auch noch günstig zu installieren ist. Im US-Staat Massachusetts wären 90 Prozent der Bevölkerung bereit, erneuerbare Energien zu benutzen. 70 Prozent würden dafür sogar monatlich tiefer in die Tasche greifen. Der britische Energieminister Brian Wilson hat unlängst die Gründung des staatlichen Instituts „Renewables UK“ verkündet. Hier sollen alle Kompetenzen in Sachen erneuerbare Energie gebündelt werden, von der Entwicklung bis zum Export. Gestützt werden die Maßnahmen des Instituts im „nebligen Albion“ durch einen Förderfonds in Höhe von 26 Millionen Pfund. Davon abgesehen hat man in Südengland eine eigene Strategie entwickelt, um den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb von 20 Jahren von derzeit ein Prozent auf 20 Prozent anzuheben. Zur Alternativenergie gehört bekanntlich auch die geliebt-gehaßte Windkraft. Im Bereich der EE wird über keine andere Technologie so widersprüchlich und emotional debattiert. Die britische Regierung hat sich trotzdem dazu entschlossen, in östlichen Küstengewässern der Insel installierte Windräder zu fördern. Die dort „off-shore“ produzierten 382 Megawatt Strom versorgen 52.000 Haushalte. Auch die Schwellenländer haben die Vorteile der erneuerbaren Energien klar erkannt. Indien etwa will die Energieversorgung von 80.000 abgelegenen Ortschaften durch EE sichern. In einem ersten Schritt sollen bis 2010 10.000 Megawatt Photovoltaik installiert werden, mit der zunächst 18.000 Ortschaften Strom bekommen. Ähnliche Wege beschreitet Thailand oder das Königreich Jordanien. Es besteht kein Zweifel: Das solare Zeitalter hat begonnen.

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