Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV), die Rückversicherung der Unternehmen, die eine Betriebsrente gewähren, meldet für das vergangene Jahr eine Rekordschadenssumme. Mit fast 1,5 Milliarden Euro mußte der Verein einspringen, um die Rentenzahlungen von Pleitefirmen zu gewährleisten. Im Jahr zuvor betrug die Schadenssumme immerhin schon 643 Millionen Euro. Im zuvor schlimmsten Jahr des seit 1974 bestehenden Rückversicherungssystems lag die Schadenssumme nur halb so hoch wie 2002. Die Folge sind kräftige Beitragssteigerungen bei den noch verbliebenen 40.000 Mitgliedsunternehmen, von 2,5 auf 4,5 Promille der bilanzierten Pensionsrückstellungen. Mittlerweile muß der PSV 350.000 Renten finanzieren, weil die entsprechenden Betriebe nicht mehr existieren. Damit gerät nach dem staatlichen Rentensystem auch die Methode der betrieblichen Altersversorgung ins Gerede. Mehr noch als beim Staat, der in der Regel nicht pleite gehen und prinzipiell jede Rente letztlich immer noch durch das Anwerfen der Gelddruckmaschine finanzieren kann, ist die rein privatwirtschaftlich organisierte Betriebsrente im Notfall ohne Absicherung. Ständig steigende Insolvenzzahlen bei den Unternehmen bewirken rapide ansteigende Beitragssätze für die Rückversicherung der betrieblichen Rentenversprechen. Diese Kostensteigerungen werden für zusätzliche Firmenpleiten sorgen, bis im Extremfall das Schneeballsystem zusammenbricht. Dabei sind noch nicht einmal die Pensionszusagen der ehemaligen Staatsbetriebe Post, Bahn und Telekom berücksichtigt. Sollte bei sämtlichen dieser Problemfälle letztlich der Staat in Haftung treten, können alle Rentner künftig nicht mehr als eine inflationsfinanzierte Sozialhilfe erwarten.