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Die Natur auf dem Euro

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Münzen sind ein nationales Kulturgut, weil sie zum Aus-druck bringen, worauf ein Volk besonders stolz ist und mit wem oder was es sich besonders verbunden fühlt. Die D-Mark war ein solches Kulturgut. Der Euro hingegen vereinheitlicht die EU-Länder sym­bolisch, weil die Münzen auf einer Seite länderübergreifend immer gleich sind. Auf der anderen Münzseite aber präsentieren die Teilnehmerstaaten für sie charakteristische Dinge. Dort finden sich auch Tiere, nämlich ein Adler (Deutschland), ein Löwe (Finnland) und eine Eule sowie ein Europa-Stier (Griechenland). Diese Tiere stehen für menschliche Eigen­schaften, werden also nicht aus reiner Tierliebe gezeigt. Im Gegenteil, Italien bietet auf seiner 50-Cent-Münze ein Tier auf, das sich als nützlich erweist: ein Pferd mit Kaiser Marc Aurel darauf. Aber manche Länder scheinen doch so naturverbunden zu sein, daß sie einige Wildgewächse und Wildtiere zeigen. Das ist Deutschland mit Eichenlaub auf den drei kleinsten Münzen. Österreich präsentiert sich mit Primel, Edelweiß und Enzian. Den Finnen sind sogar die beiden größten Münzen eine Moltenbeere und zwei Schwäne wert. Bei Frankreich sind immerhin Bäume schematisch zu erkennen. Der Rest der zwölf Euro-Staaten kreist voll und ganz nur um sich selbst und eigene Sagen. So gibt es in Europa anscheinend mehr und weniger naturverbundene Völker. Es wäre einmal eine eigene Untersuchung wert, ob die Staaten auch entsprechend unterschiedlich Vorreiter- und Nachzüglerrollen im Umweltschutz wahrnehmen. Österreich jedenfalls zählt zu den ökologischen Spitzenreitern, während Spanien weiter hinterherhinkt. Genaueres ist da den Briefmarken zu entnehmen.

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