(1) Prima Idee, etwa so wie damals der 20. Juli, Weiße Rose usw.

Aber die hatten bekanntlich auch keinen Erfolg, zu Wenige und die Masse der Bevölkerung stand nicht hinter ihnen (von Boeselager: "Selbst wenn das Attentat gelungen wäre, man hätte uns aufgehängt!").

Beseitigt wurde das Regime/System erst durch den verlorenen Krieg, – was nun auch wieder nicht nur wunderbar war, wie wir hier jedenfalls wissen.

Auch wir leben heute wieder in einem zunehmend quasi-diktatorischen System, das vorerst ähnlich "perfekt", machtvoll und unangreifbar ist – und die indoktrinierten Massen auf seiner Seite hat -, wie das hier als Beipiel gewählte Dritte Reich (man könnte natürlich auch die ehem. DDR heranziehen, aber das gab es keinen vergleichbar organisierten Widerstand im Untergrund).

Ja es ist heute im Prinzip sogar schlimmer, denn während das Dritte Reich sich nur auf Deutschland beschränkte, sind wir heute Teil eines Imperiums (EU-USA), und zwar als machtlose Provinz! Ähnlich wie einst die DDR, vielleicht war das ja auch der Grund, warum es dort – wegen der sichtlichen totalen Ausssichtslosigkeit -, keine nennenswerten Widerstandsorganisationen gab.

(2) Bis schließlich das System von selber ins Wanken geriet. Ich sehe daher auch für die BRD eine Chance zum Wandel wieder nur im großen Rahmen: Krise, Katastrophe, Zusammenbruch des "Imperiums".

Aber auch dabei wäre zu fragen: Was mag danach kommen?

Grundsätzlich finde ich die Idee aber gut, Man sollte es im Auge behalten. Es würde glleichwohl nicht allzuviel bringen, wenn es "nur" bei Debatten bliebe, zwar in der persönlichen Begegnung schöner, letztenendes aber doch nicht viel mehr als das was hier bereits stattfindet.

Andererseits, was ließe sich konkret tun, – vom kleinen gallischen Dorf aus, mitten im romanisierten Gallien? Flugblätter vielleicht, nachts Plakate kleben, wie bei den Geschwistern Scholl. Aber hätten wir dafür genügend und auch die richtigen Leute (die u.a. dazu bereit sind)?

Und würde es überhaupt etwas bewirken?

Ich meine nur in wirklich großem Umfang, sonst wäre wohl nicht mehr zu erwarten als die übliche kurze Meldung im Propagandafunk: "Wieder Nazi-Schmierereien in Düsseldorf – Bürgermeister entsetzt, die Beauftragte gegen Rechts, Aishe Özplötz: "Den Anfängen wehren, Zusammenschluß gegen Rechtspopulisten, keinen Fußbreit…blahblahblah!"

(3) Und könnten wir den nötigen großen Umfang leisten?

Ich denke, es kann nur andersherum funktionieren, wie damals in der DDR: Die Unzufriedenheit muß – im nötigen Umfang -, aus den V o l k kommen!

Man kann keine Revolution gegen das Volk machen. In der DDR wurde die Wende nicht durch ein paar Flugblätter herbeigeführt, die niemanden interessierten oder von einer zwar wackeren Zeitung, die indes nur zwanzigtausned Leser hatte. Erst recht nicht zu Ulbrichts Zeiten, als das Regime und das Sowjetimperium noch in festen Schuhen standen!

Nein, die Leute müssen vielmehr an der Tankstelle fragen: "He, warum liegt hiernoch nicht die JUNGE FREIHEIT aus, Mann? Dann ist es soweit!

Was mich an eine von hier aus betrachtet amüsante Episode von damals erinnert: "Wir sind das Volk"-Leute drangen in einen dieser "Intershops" ein, "…um sich mal umzusehen".

Der ratlose Leiter stammelte angstvoll etwas von der "…empörten Arbeiterklasse, deren Verlangen nach Rechenschaft er sich selbstverständlich nicht widersetzen würde, er sei aber bloß…" . Er dachte wohl eher an einen Machtwechsel in Moskau und im Politbüro und zitterte bei dem Gedanken, womöglich auf der falschen Seite zu stehen