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Linke Gesellschaftsprojekte

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Vor 350 Jahren brachte der französische Mathematiker und Religionsphilosoph Blaise Pascal den grundlegenden Unterschied zwischen Islam und Christentum auf den Punkt: „Mohammed ließ morden, Jesus Christus ließ sich ermorden.“ Diese Erkenntnis jedoch ging in Europa nach der letzten und erfolglosen Belagerung Wiens durch Kara Mustafa 1683 verloren. Erst in den letzten Jahrzehnten ist das Thema wegen des militanten Islamismus und der türkischen Zuwanderung nach Westeuropa wieder aktuell und zu einer Schicksalsfrage geworden. Aus Ignoranz und Geschichtsvergessenheit haben sowohl evangelische als auch katholische Amtsträger Islam und Christentum noch bis vor kurzem auf eine Stufe gestellt — im naiven Glauben, beide Religionen beteten den gleichen Gott an und predigten gemeinsam Frieden, Versöhnung und Toleranz. Diesen verhängnisvollen Irrtum haben die meisten kirchlichen Repräsentanten mittlerweile erkannt, sind doch die Botschaften des Koran so eindeutig, daß keine noch so gutgemeinte Interpretation ihre Militanz mildern kann: „Er (Allah) ist’s, der Seinen Gesandten (Mohammed) mit der Leitung und der Religion der Wahrheit entsandt hat, um sie über jede andere Religion siegreich zu machen, auch wenn es den Götzendienern zuwider ist.“ (Sure 61, Vers 9) Der Koran läßt keinen Zweifel daran, wie dieser Missionsauftrag auch gegenüber Juden und Christen zu erfüllen sei: „Bekämpft die, die nicht an Allah glauben wollen, mit jedem Mittel. Schließt sie ein, belagert sie, wo ihr sie trefft.“ (9, 29) Daß sich die Muslime in diesem Kampf auf Leben und Tod aus taktischen Gründen nur so lange friedvoll und tolerant geben, wie sie sich in der unterlegenen Position befinden, geht aus Sure 47 hervor: „Denen wird Allah nie vergeben, die nicht glauben wollen, die andere vom Weg Allahs ablenken und dann auch noch als Ungläubige sterben. Seid daher nicht mild zu euren Feinden, bietet ihnen nicht Frieden, solange ihr die Mächtigeren seid“ (Vers 34). Die Hoffnung, es könne eines Tages einen „Euro-Islam“ geben, der mit dem Grundgesetz kompatibel sei, sowie die stets wiederholte Erklärung, Islam und demokratischer Rechtsstaat müßten einander nicht ausschließen, sind nur Wunschträume unverdrossener Multikulturalisten. Auch die Behauptung, die Islamisten mißbrauchten die Religion für politische Zwecke, geht ins Leere, denn unzweifelhaft legen die Terroristen den Koran so aus, wie er einst gedacht war — wortwörtlich und als die unverfälschte Botschaft Allahs, die er Mohammed als dem „Siegel der Propheten“ ins Herz gesenkt hat. Daß die tonangebenden Linken und Liberalen diese eindeutigen Befunde nicht zur Kenntnis nehmen wollen, scheint erstaunlich. Als der niederländische Politiker Geert Wilders Ende März sein anti-islamisches Film-Pamphlet „Fitnah“ („Zwietracht“) ins Internet stellte, war der Aufschrei groß. Doch statt auf den Inhalt des Streifens einzugehen, wurde der Überbringer der Botschaft als „rechtspopulistischer Haßprediger“ verurteilt. Wilders, so erscholl es im Chor, habe die Meinungsfreiheit mißbraucht, denn sie sei keine Rechtfertigung für Beleidigungen und das Schüren von Haß. Dieselben Kritiker vergaßen jedoch, daß sie stets die ersten sind, die unter Verweis auf die Freiheit von Meinung und Kunst noch die geschmacklosesten Anwürfe gegen das Christentum vehement verteidigen. Unter der Rubrik „Tartüfferie der Werte“ hat schon Nietzsche diese „Falschmünzer-Geschicklichkeit“ gegeißelt, „mit der das Gepräge der Tugend nachgemacht wird“. Es stellt sich daher die Frage: Was verbirgt sich hinter dieser scheinheiligen Toleranz gegenüber dem Islam, was ist der Grund für das Messen mit zweierlei Maß? Soll das historisch jüngste Erlösungsprojekt vorankommen, müssen zunächst in den Einzelstaaten die jeweiligen Gesellschaften zu multiethnischen und multikulturellen umgebaut werden, so daß die gewachsenen nationalen Identitäten verschwinden. Dem regelmäßigen Leser liberaler Leitmedien fällt die Antwort nicht schwer: Grund ist das Konzept der one world, mit dem nach dem Scheitern der sozialistischen und faschistischen Utopien endlich der kosmopolitische Traum der Aufklärung verwirklicht werden soll. Denn seit dem Zusammenbruch des Kommunismus ist scheinbar der Weg frei zur Homogenisierung der Welt, um im Zeichen von Freiheit, Demokratie und globalem Kapitalismus Kants „ewigen Frieden“ und damit das Ende der Geschichte herbeizuführen. Soll das historisch jüngste Erlösungsprojekt vorankommen, müssen aber zunächst auf einzelstaatlicher Ebene die jeweiligen Gesellschaften zu multiethnischen und multikulturellen Gebilden umgebaut werden, so daß sich die gewachsenen nationalen Identitäten allmählich auflösen. Artikuliert sich unter den Einheimischen Unbehagen angesichts zugewanderter fremder Kulturen und Religionen, wird dies sofort als „Ausländerfeindlichkeit“ geächtet. Das bisherige Staatsvolk in einer vielgestaltig zusammengesetzten „Bevölkerung“ aufgehen zu lassen, hat oberste Priorität. Und der Islam, so die Zuversicht der Multikulturalisten, werde sich schon eines Tages der immer permissiver werdenden Gesellschaft anverwandeln und seine doktrinäre Strenge verlieren. Denn dies ist neben der Aufhebung der je nationalen Identitäten die zweite Voraussetzung, um den kosmopolitischen Traum Realität werden zu lassen: Soll der „vorurteilsfreie“ und bindungslose Neue Mensch entstehen, müssen alle überkommenen gesellschaftlichen Regeln und Verbote aufgehoben werden, sofern sie dem großen Ziel hinderlich sind. In Deutschland wird diese Umwertung der Werte von zahlreichen propagandistischen Floskeln begleitet wie „Bunt statt braun“, „Vielfalt statt Einfalt“ oder „Es ist normal, anders zu sein“. Besonders die letztgenannte Parole bringt die Zielsetzung auf den Punkt: Die Normalität wird abgewertet, das bisher als unnormal geltende Andersartige wird als mindestens gleichwertig bezeichnet; mit Hilfe von Antidiskriminierungsmaßnahmen soll alles Ungleiche gleich behandelt werden — eine Umkehrung jahrhundertealter Grundsätze. Daß die Verfechter derartiger Beliebigkeit mit ihrem grundsatzlosen Relativismus die Fundamente jeder Gesellschaft sprengen, erkennen sie nicht. Ein Beispiel für die moralische Bankrotterklärung eines auf die Spitze getriebenen Liberalismus lieferte Die Zeit, als sie gleich zweimal Stellung (Nr. 13/08) gegen bestehende Tabus und für abweichendes Verhalten bezog. Unter der Überschrift „Moral der Barbaren“ kritisierte eine Redakteurin das vom Bundesverfassungsgericht bestätigte strafbewehrte Inzestverbot mit den Worten: „Als seien Moralvorstellungen juristisch schützenswert. Das sind sie nicht! Schützenswert ist allein unsere Freiheit.“ Mit diesem Argument hätte sie auch für die Aufhebung des Pädophilieverbots plädieren können. Ein anderer Autor setzte sich dafür ein, daß ein taubes lesbisches Paar das Recht erhalte, durch Embryonenselektion ein gehörloses Baby zu bekommen. Die Auswahl eines derart behinderten Kindes, so hatten die beiden Engländerinnen erklärt, sei Ausdruck der Wertschätzung ihres Andersseins. „Kein Herz fürs andere“ — unter diesem Titel beklagte der Autor die ablehnenden Kommentare britischer Zeitungen, denen er, natürlich, „Populismus“ und „gesundes Volksempfinden“ vorwarf. In einer Gesellschaft, in der bauchnabelfreie Tops, Stringtangas und Gay-Paraden als Ausweis moralischer Fortschrittlichkeit gelten, sind soziale Regeln und Verbote freilich Ausdruck unerträglicher Repression. Der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer ist ein weiterer Kämpfer für alles Minoritäre. Jahr für Jahr beschreibt er, ebenfalls in der Zeit, „Deutsche Zustände“, indem er — wie der Arzt das Fieber — den jeweiligen Grad der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ seiner Landsleute mißt. Zwei besorgniserregende Krankheiten hat der Sozialdoktor diagnostiziert: zunehmende „Islamophobie“ sowie nicht abklingende „Homophobie“. Doch angesichts von Parallelgesellschaften und sichtbarer Islamisierung durch forcierten Moscheebau dürften Ängste wegen schleichender ethnisch-kultureller Überfremdung durchaus verständlich und normal sein — ebenso wie Befürchtungen, wegen der Aufwertung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften nebst juristisch ermöglichter Adoption würden Ehe und Familie als überlieferte Keimzellen des Staates allmählich ausgehebelt. Zweck all dieser Kampagnen, Untersuchungen, Initiativen und politischen Interventionen ist wie gesagt der multiethnische und multikulturelle Umbau der eigenen Gesellschaft sowie die Schwächung jener Kräfte, die diesem Vorhaben im Wege stehen — im Inneren vornehmlich Konservative aller Schattierungen, im Ausland Staaten wie Rußland und China sowie fundamentalistische religiöse Bewegungen. One world, also Weltdemokratie nach westlichem Muster, gegen umma, die globale Gemeinschaft der Muslime, ist eine der Frontlinien, an denen seit 2001 (Afghanistan) und 2003 (Irak) blutig gekämpft wird. Damit aber gerät auch die parlamentarische Demokratie in Legitimationsnöte, zeigen doch autoritär geführte Schwellenländer wie die Golfstaaten, Rußland und China, daß ökonomischer Erfolg keineswegs an demokratische Strukturen gebunden ist. Im Grunde haben wir es mit der Neuauflage des Konzepts des linksliberalen Bürgertums zu tun, das 1789 in einer blutigen Revolution die Macht eroberte und von Frankreich aus allen Völkern „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ bringen wollte. Mit dem Aufstieg jenes Bürgertums begann zugleich die von Nietzsche gegeißelte Heuchelei in Wertefragen, denn das Jahr 1789 markierte zwar den Beginn der Emanzipation des dritten Standes vom Adel, nicht aber die seinerzeit versprochene Emanzipation auch des vierten Standes, der Handwerker und Arbeiter. Für sie blieb die Freiheit, nach einem Bonmot Anatole Frances, auf jedermanns Recht beschränkt, „unter den Brücken von Paris zu schlafen“, während die Bourgeoisie bei dem Wort Freiheit in erster Linie an jene des Handels und der Konkurrenz dachte. Und auch die postulierte Gleichheit bezog sich lediglich auf die Gleichheit vor dem Gesetz und später an der Wahlurne, die soziale Ungleichheit indes blieb bestehen — schließlich resultiert sie nicht nur nach Ansicht des Bürgertums aus den natürlichen Unterschieden hinsichtlich Intelligenz, Begabung, Talent und Leistung. Jene seinerzeit nicht eingelösten Versprechen haben beim linksliberalen Teil des Bürgertums bis heute zu einem schlechten Gewissen und zu partiellen Sympathiebekundungen gegenüber den einstigen Kampfgefährten aus der Arbeiterschaft geführt; gleichzeitig jedoch leben sie wie das gesamte Bürgertum in ständiger Angst vor einer Revolution, die zumindest ihre materielle Existenz unter Berufung auch auf die Ideen von 1789 vernichten würde. In der Außenpolitik regiert die Heuchelei bis heute. Trotz der offiziellen Parolen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sowie universeller Menschenrechte gingen schon die ersten westlichen Demokratien unverhohlen ihren nationalen Profitinteressen nach. Die leidtragenden Völker haben es bis heute nicht vergessen. Die bisherige Bilanz der kosmopolitischen Weltverbesserer fällt ziemlich unglücklich aus: Auf internationaler Ebene haben die USA mit dem Versuch, Freiheit und Demokratie im Nahen und Mittleren Osten gewaltsam zu verbreiten, Schiffbruch erlitten. Obendrein hat die US-Finanzkrise, ausgelöst durch immense Kriegsschulden und billige Immobilienkredite, mittlerweile fast alle kapitalistischen Länder erfaßt. Auf nationaler Ebene, auch in Deutschland, sind die Multikulturalisten auf gesellschaftspolitischem Gebiet weit vorangekommen, doch in den liberalen Leitmedien mehren sich die besorgten Stimmen: Der globalisierte Kapitalismus hat die Kluft zwischen Arm und Reich wieder gefährlich aufgerissen, die Mittelschicht schrumpft und wird von Abstiegsängsten geplagt. Hinzu kommen inflationäre Tendenzen, nicht zuletzt durch Masseneinwanderung marode gewordene Sozialsysteme sowie eine gigantische Staatsverschuldung. Damit aber gerät auch die parlamentarische Demokratie in Legitimationsnöte, zeigen doch autoritär geführte Schwellenländer wie die Golfstaaten, Rußland und China, daß ökonomischer Erfolg keineswegs an demokratische Strukturen gebunden ist. Die radikale Linke triumphiert und hofft auf ihre große Stunde. So weit muß es jedoch nicht kommen. Soll die Ordnung erhalten bleiben, bedarf es des Endes aller Träumereien von einer multikulturellen Weltgesellschaft und statt dessen der Bewahrung des Nationalstaats. Als einer der wenigen Vertreter des konservativen Bürgertums hatte Joa­chim Fest den Mut, die „Tartüfferie der Werte“ nicht nur offen zu benennen, sondern sich auch zu ihr zu bekennen. Bereits 1968 schrieb er mit kühlem Realismus: „Die Weltgeschichte ist keine Heilsgeschichte, und die Politik, die menschlich ist, zielt nicht aufs Heil, sondern allenfalls auf die Verhinderung des Unheils. Sie proklamiert zwar Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit; doch insgeheim verbündet sie sich mit der Unfreiheit, der Ungleichheit und der Gegnerschaft, weil diese erst dem Menschen sowie der Entwicklung der Gesellschaft dienlich sind.“ Peter Kuntze war von 1968 bis 1997 Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“. Auf dem Forum der JUNGEN FREIHEIT schrieb er zuletzt über den Niedergang des Politischen: „Regieren gegen die Realität“ (JF 10/08).

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