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Cato, Weidel, Exklusiv

Zu: „Befreit sein zur Arbeit“ von Götz W. Werner, JF 29/08 Grenzen zwischen Völkern erhalten Werners Modell mag utopisch anmuten. Aber die Vorstellung, unser gegenwärtiges, auf ständiges Wirtschafts- und Bürokratie-wachstum angewiesene Modell könne langfristig funktionieren, ist vielleicht noch utopischer; zumal wenn in einigen Jahrzehnten die Weltbevölkerung schrumpft und das derzeit propagierte Konzept „Sicherung des Wachstums und der Sozialsysteme durch Einwanderung“ eine Einwanderung Außerirdischer erforderte. Deutschland könnte durch Erprobung des Wernerschen „Waldorf-Sozialismus“ eine Pionierleistung für die Menschheit erbringen. Könnte, wenn es nicht bereits zu sehr in die EU integriert wäre. Derzeit ließe sich jedoch ein derartiges System nur noch einheitlich in der ganzen EU erproben, und bei fortschreitender Globalisierung einheitlich in der ganzen Welt – mit immer größer werdendem Risiko für den Fall eines Scheiterns. Fazit: Wer die Welt schrittweise verbessern will, muß Grenzen zwischen Völkern erhalten, oder neue Grenzen errichten. Die „eine Menschheit“ in der „einen Welt“ ist ein lernunfähiger Koloß, ein seinem Untergang entgegenstampfender Dinosaurier. Holger Schleip, Birkenfeld Fragen sind aufgekommen Mir hat der Beitrag im ersten Moment gefallen. Beim zweiten Lesen stellten sich mir Fragen. Werner zitiert den Anthroposophen Rudolf Steiner mit dessen sozialem Hauptgesetz. Mir persönlich ist die Meinung unseres Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus zum solidarischen Bürgergeld näher, weil sie mich nicht auf ein religiös-esoterisches Konzept verweist. Wie kann man außerdem in einer wertkonservativen Zeitung das bedingungslose Grundeinkommen mit den Worten bewerben, daß es die Bildung und Auflösung von Lebenspartnerschaften vereinfacht? Interessant finde ich die Ansicht, daß die Zukunft der Demokratie auf freie Bürger setzt. Sehr wichtig, daß freie und mündige Bürger die Demokratie gestalten. Vorher müssen sie aber eine Chance haben, zu solchen Bürgern auch zu werden. Ich bin sehr optimistisch, daß sich eine Form des Bürgergeldes oder der Grundsicherung in Zukunft in unserem Lande durchsetzen wird. Helga Müller, Dornburg Mehr Antietatismus erwartet Ludwig von Mises hatte offenbar recht: Nationalökonomisches Denken läßt sich nicht lehren. Wenn der Chef einer Drogeriekette sich seit Jahren über die Geldverteilung nach sozialistischen Grundsätzen verbreitet, ist das nun sicher kaum der Erwähnung wert. Wenn aber ein Blatt, das leitmotivisch den Linksdrall Deutschlands beklagt, Herrn Werner eine ganze Seite einräumt, ist das eine Ohrfeige für alle Bürger, die für ihr Geld auch arbeiten müssen. Von einem liberalistischen, rechtskonservativen Blatt darf man meines Erachtens mehr Antietatismus erwarten. Gerade die JF sollte davon ausgehen, daß ihre Leser wenig für Sozialismus übrighaben, weder für den roten, noch für den braunen oder grünen. Wolfgang Bernstein, Eisenhüttenstadt Es erledigt sich von selbst Werners Utopie tötet den letzten Rest Eigenverantwortung, erledigt sich aber schon mit der Voraussetzung, daß das Grundeinkommen nur an deutsche Staatsbürger gezahlt werden soll. Das widerspricht der gängigen Politik, die alles, was in dieses Land drängt und darüber hinaus die halbe Welt alimentiert. Und wehe, das hörte auf! Über die Höhe des Grundeinkommens lesen wir nichts, wenn es aber den einzelnen befähigen soll, jederzeit seine Arbeit sausen zu lassen, „Sabbaticals“ zu nehmen und ohne Angst Unternehmen zu gründen (wer bezahlt bei Pleite wohl die Gläubiger?), darf es nicht wenig sein. Was wohl, wenn jeder dann damit zufrieden ist und auf Arbeit pfeift? Und die Arbeitgeber sollen denen, die sich zu einem Handschlag überreden lassen, „attraktive Arbeitsplätze“ anbieten, andererseits „könnten die Lohnkosten sinken“. Wie das? Eberhard Koenig, Baiern Zum Leserbrief: „Endlagerung ungelöst“ von Joost Mueller-Töwe, JF 29/08 Industrie braucht billigen Strom Der Leser hat recht, wenn er darauf hinweist, daß ein AKW kein perpetuum mobile und die Entsorgung von abgebrannten Brennelementen mit erheblichen Problemen verbunden ist. Sowohl die Versorgung als auch die Entsorgung von Kernbrennstoffen sind mit hohen Kosten verbunden. Er möge allerdings auch die enorme wirtschaftliche Bedeutung, die die Großchemie, die metallerzeugende und -verarbeitende Industrie für NRW und auch für seine Heimatstadt Plettenberg hat, mitberücksichtigen. Diese Industrien benötigen aus technischen Gründen große Mengen billigen elektrischen Stroms, der zur Zeit aus rheinischer Braunkohle und hochsubventionierter Steinkohle erzeugt wird. Aber woher wird dieser Strom kommen, wenn diese Kohlevorkommen erschöpft sind? Dann werden wir meiner Meinung nach den am Forschungszentrum Jülich entwickelten Hochtemperaturreaktor brauchen; also einen Kernreaktor, bei dem eine Kernschmelze unmöglich ist und der auch in der Nähe von Ballungszentren betrieben werden kann. Georg Peetz, Aachen Zu: „‚Besonders niederträchtige Art der Verteidigung'“ von Hinrich Rohbohm, JF 29/08 Also in zwölf Jahren Der bayerische Innenminister bemerkt zu der Verurteilung, daß die beiden Täter nach ihrer Haft abgeschoben werden sollen: im Falle des Türken also in zwölf Jahren. Bis dahin sitzen in unseren Parlamenten Hunderte „Deutsche türkischer Abstammung“, die – mit der Türkei noch im Herzen – einem solchen Schritt niemals zustimmen würden. Außerdem werden in diesem Zeitraum über die anderen Parteien hinaus auch CDU/CSU nach „türkischstämmigen Stimmen“ schielen und uns, die „deutschstämmigen Deutschen“, mal wieder im Stich lassen. Karl Wagner, Dettelbach Zu: „Vater der ‚Inneren Führung'“ von Horst Rohde, JF 29/08 Hat zur Polarisierung geführt Als Luftwaffenfreiwilliger habe ich – Soldat vom ersten bis zum letzten Tag des Krieges – vorbildliche Kameradschaft und unermüdliche Fürsorge Vorgesetzter, die zum großen Teil schon in der Reichswehr gedient haben, erlebt. Als ich nach elf Jahren im aktiven Polizeidienst 1956 wiederum in die Luftwaffe der Bundeswehr eintrat, hat sich dieses vorbildliche und in aller Welt respektierte gute Soldatentum fortgesetzt, zumal die Impulse für eine neue demokratische Armee von Soldaten und militärischen Führern, darunter hochdekorierte Offiziere und Unteroffiziere, ausgingen. Daß aber kameradschaftliches Verhalten, das in der Reichswehr und Deutschen Wehrmacht selbstverständlich war, im Sinne der „Inneren Führung“ als Verpflichtung im Soldatengesetz eingebracht werden mußte, erschien mir und einem großen Teil der Bundeswehrsoldaten der ersten Stunde unverständlich. Als Ende der sechziger Jahre der Marschgesang abgeschafft wurde und kritische Soldaten das bisherige und in allen Armeen in gleicher oder ähnlicher Form bestehende Reglement zu hinterfragen begannen, wurde deutlich, daß die Idee der „Inneren Führung“ eher zur Polarisierung in der Bundeswehr geführt hatte. Gerd-J. Kalkowski, Hildesheim Zum Leserbrief: „Modell für ein anderes Afrika“ von Bodo Dencker, JF 28/08, und zu: „Das Pulverfaß am Kap“ von Peter Scholl-Latour, JF 25/08 War noch moderat formuliert Der Artikel Peter Scholl-Latours spiegelte die südafrikanische Realität wider, allerdings sehr harmlos und moderat formuliert. Nach zahlreichen Reisen durch Südafrika und Namibia haben wir des öfteren die Kriminalität hautnah zu spüren bekommen. Einige unserer Bekannten verbringen seit vielen Jahren ihren Urlaub in der Nähe von Kapstadt: mit Privatstrand und hinter einer hohen Mauer mit Elektrozaun, Stacheldraht und bewaffneter Eingangskontrolle. Auch wir sind viele Kilometer gefahren: Die Kaufzentren liegen außerhalb der Städte, schwer bewacht von bis an die Zähne bewaffneten Sicherheitsleuten, und in jedem Hotel forderte man uns auf, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße zu gehen. Zum Beispiel geht in Port Elizabeth aus böser Erfahrung kein Seemann allein oder in der Gruppe an Land. Bei unserem Besuch in Durban wurde ein Deutscher, der seinem Sohn den Wellenschlag von der Strandpromenade aus zeigen wollte, mit Messerstichen schwer verletzt und verblutete, weil der tobende Mob die Durchfahrt der Ambulanz verhinderte. Der Seemannspastor von Durban holt seine Besucher von den Schiffen zur Tageszeit ab. Auf dem Weg zur stark gesicherten Mission hält das von innen gesicherte Fahrzeug nicht an, auch nicht bei roter Ampel. „Modell für ein anderes Afrika?“ Nein, danke. Der Leserbrief erweckt den Eindruck einer Auftragsschreiberei kurz vor der Fußballweltmeisterschaft. Ist der Mord an dem österreichischen Fußballfunktionär in gesicherter Umgebung schon vergessen? Elke Schierenbeck, Greifswald Zu: „Kopflos in Berlin“ von Karl Feldmeyer, JF 28/08 Gängelpolitik auch von Union Die politische Linke propagierte schon immer ein erzieherisches und bevormundendes Element der Politik gegenüber den Bürgern. Diese Gängelpolitik wird zwischenzeitlich auch von den christlichen Unionsparteien gutgeheißen. Man denke an die zahlreichen Meinungsverbotsgesetze, Antidiskriminierungsgesetze, das Gender Mainstreaming. Die enorme Anziehungskraft einer Straußschen CSU bestand doch in der Betonung der Freiheit des Individuums und der Zurückweisung der Ideologien wie Kommunismus, Sozialismus, Faschismus, die soviel Schaden angerichtet haben. Freilich, man propagierte die christlichen Werte. Aber niemand wäre auf die Idee gekommen, die Bürger per Gesetz zum sonntäglichen Kirchgang zu verpflichten. Ich sehne den Tag herbei, an dem sich rechts von CDU/CSU eine seriöse – und die Betonung liegt genau auf diesem Wort – Partei bildet, die für christliche und freiheitliche Werte eintritt und diese in den Vordergrund stellt. Stephan Zankl, München Zu: „‚Deutschland driftet nach links'“, Interview mit Ferdinand Fürst von Bismarck, JF 28/08 Schlechtes Beispiel Frankreich Die meisten Aussagen des Fürsten finden lebhafte Zustimmung. Entschiedenen Widerspruch verdient Fürst Bismarck, wenn er glaubt, die Reproduktionsrate der Familien in Frankreich loben zu müssen. Weiß der Fürst nicht, daß der Hauptzuwachs an Geburten den Einwanderern aus Afrika zu „danken“ ist, daß die französische Familienpolitik bei Lichte besehen ein gigantisches Umvolkungsprogramm darstellt? In Wirklichkeit führt diese Politik beschleunigt auf den Weg hin zu Eurafrika und Eurabien! Wären die Franzosen wirklich ein stolzes Volk, dann hielte es die landfremden Völker fern. So aber ist langfristig nicht der Selbsterhalt, sondern der Untergang auf dem Wege der Umvolkung vorgezeichnet! Wer Bilder der „französischen“ Fußball-Nationalmannschaft betrachtet, bekommt eine Ahnung, wohin die Reise führt: Hin zu Eurafrika! Heinrich Jenny, München Zu: „Schuldig bei Vergleich“ von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 28/08 Heimkehr steht jedem frei Da stockt einem der Atem: Nach Aussage des türkischstämmigen Professors Faruk Sen werden „die Türken (…) wie die Juden diskriminiert und ausgeschlossen (…) sie sind die neuen Juden Europas“. Entweder weiß der Herr Professor nichts über die Behandlung der Juden im Dritten Reich, was bei seiner akademischen Bildung jedoch ungewöhnlich wäre, oder er will schon einmal den Weg für eine finanzielle „Wiedergutmachung“ vorbereiten (immerhin kann er sich der Solidarität des Zentralrats der Juden sicher sein). Wenn sich die Türken in Deutschland so miserabel behandelt fühlen, steht ihnen jederzeit die Rückkehr in ihre angestammte Heimat offen, wo sie ihre Kultur ausgiebig leben können – wohl aber ohne die vielen Sozialleistungen, die ihnen in Deutschland gewährt werden. Dr. Hans Deuter, Bonn Zu: „Eine konservative Elite“ von Bärbel Richter, JF 28/08 Weitere konservative Zeitung Die JUNGE FREIHEIT ist zu Recht stolz auf ihr Niveau und auf diese Leserschaft! Als Freund dieser ungewöhnlichen, hervorragenden Zeitung wünscht man sich, daß sie keinen Zentimeter von dem Erreichten preisgeben möge. Gleichwohl scheint mir ihr weiteres Wachstum limitiert, wenn sie, allein aufgrund von Qualität und Schreibstil, nur eine begrenzte konservative Elite anspricht. Dabei verdienten es Inhalte und gesamte journalistische Auffassung, einem weitaus breiteren Leserkreis nahegebracht zu werden. Will man nun die erstklassige Publikation JUNGE FREIHEIT nicht verwässert sehen, wünschte man sich das Entstehen einer weiteren konservativen Zeitung, die, bei ähnlicher inhaltlicher Ausrichtung, durch volkstümlichere Diktion, mehr Fotomaterial usw. für erheblich größere Kreise attraktiv sein könnte. Ohne besondere Erhebung scheint doch offenbar, daß in diesem Land nicht zehn-, sondern hunderttausend auf so eine Stimme warten. Klaus Schwabe, Seeshaupt Zu: „Ein beziehungsloses Nebeneinander“ von Péter Vida, JF 27/08 In Rumänien nur Rumänen In bin 76 Jahre alt und stamme aus dem rumänischen Banat. Die massive Unterdrückung der deutschen Minderheit Rumäniens in den späten dreißiger Jahren habe ich als kleiner Bub erlebt, und ich wußte damals genau, wo ich in der Öffentlichkeit nicht Deutsch sprechen durfte. Damals vor dem Krieg hatte mein Vater, der einst seine Matura in ungarischer Sprache erworben hatte, in einem Gespräch mit Repräsentanten der ungarischen Minderheit gesagt: „Wenn wir kaputt sind, kommt ihr dran.“ Sie lachten ihn aus, denn die Ungarn konnten sich den Untergang der so festgefügt erscheinenden deutschen Minderheit nicht vorstellen. Nunmehr, 70 Jahre danach, gibt es im Lande nur noch Reste der einstigen deutschen Minderheit. So erfüllt sich, was mein Vater schon damals erkannt hatte: Für die nationalistischen Strategen des Landes gilt, die ungarische Minderheit des Landes zurückzudrängen und ständig zu schwächen, auf daß man eines Tages, dem französischen Vorbild folgend, von Rumänien wird sagen können: In Rumänien gibt es nur Rumänen. Friedrich Karl Azzola, Trebur

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