Für den 11. September haben islamkritische Gruppen aus mehreren europäischen Staaten zu einer Großdemonstration in Brüssel aufgerufen. Unter dem Motto „Stoppt die Islamisierung Europas“ wollten nach den Angaben der Anmelder über 20.000 Menschen für Freiheit und gegen Islamisierung demonstrieren. Brüssels sozialistischer Oberbürgermeister Freddy Thielemanns hat die Genehmigung der bereits mit den Behörden vereinbarten Kundgebung jetzt untersagt (siehe auch Bericht auf Seite 8), weil sich die in Brüssel lebenden Muslime hierdurch „vor den Kopf gestoßen“ fühlen könnten. Aufgerufen zur Demonstration haben aus Deutschland Moscheegegner und Islamkritiker um den Publizisten Udo Ulfkotte sowie Partnerorganisationen aus Dänemark, Großbritannien, der Schweiz und Belgien. Das Verbot der Demonstration ist nun ein eminenter politischer Skandal, der aber die Brisanz der Islamisierung und die ihr zugrunde liegende Wandlung des Gesichts Europas durch die Masseneinwanderung der letzten Jahrzehnte erst kenntlich macht. Vielleicht hat Brüssels Oberbürgermeister den Organisationen sogar einen Gefallen erwiesen, denn er macht deutlich, daß die Kapitulation vor zugewanderten Minderheiten nicht eine Frage ferner Zukunft ist, sondern bereits alltäglich stattfindet. Gegen die Islamkritiker muß man einwenden, daß der Islam selbst kein gravierendes Problem wäre, hinge ihm in einem die Religionsfreiheit respektierenden Europa lediglich eine konstante Minderheit an oder schlössen sich dieser konversionswillige Autochthone in überschaubarer Zahl aufgrund von Mission an. Zum bedrohlichen Problem wird die religiöse Frage allein, weil hinter ihr eine demographisch-ethnische Herausforderung steht. Die muslimischen Gemeinschaften in Europa breiten sich dynamisch-exponentiell nicht aufgrund ihres Glaubens, sondern aufgrund ungebremster Einwanderung und vor allem erheblich höherer Fertilität aus. Deshalb geht die aggressive Kritik am Islam, wie sie von Oriana Fallaci über Ralph Giordano bis zu Udo Ulfkotte jetzt salonfähig wird, letztlich am Kernproblem vorbei. Die Polemik gegen die kulturell-religiöse Identität der muslimischen Einwanderer wird diese wahrscheinlich sogar erst recht zusammenschweißen. Die nichtmuslimische (Noch-)Mehrheitsbevölkerung muß sich statt dessen endlich zu einer Kombination aus restriktiver Einwanderungspolitik, die den Nachzug vor allem aus dem islamischen Raum stoppt, und einer offensiven Bevölkerungspolitik der europäischen Völker entschließen. Nicht die Vitalität des Islam und seiner Völker ist das Problem, sondern die biologische und kulturelle Selbstaufgabe Europas. Daß das sich ständig demokratisch preisende Europa das Kerngrundrecht einer Demokratie, das der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit, auf dem Altar einer politisch korrekten Multikulti-Ideologie bereitwillig opfert, zeigt den schmalen Grat, der die Freiheit vom Totalitarismus trennt. Die Demonstrationsanmelder zeigen indes Humor: Jetzt wollen sie in Brüssel eine Party für den renitenten Bürgermeister feiern. Dieser hat am 11. September Geburtstag und soll sich über viele Gäste freuen.