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Auf dem Weg zum neuen Menschen

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Wer die Krippen-Diskussion der letzten Monate verfolgt hat, der weiß mittlerweile, daß Gehirnforschung, Bindungsforschung, psychologische Forschung, medizinische Forschung und schlechte Erfahrungen mit den Großexperimenten in kommunistischen Ländern dafür sprechen, daß ein Kind am besten gedeiht, wenn es in den ersten drei Jahren in der Obhut der eigenen Mutter ist. Wird das Kind vorzeitig von der Mutter getrennt, entstehen mitunter langfristige Bindungsschäden, die negative Auswirkungen auf die seelische Gesundheit, das Sozialverhalten und die Leistungsfähigkeit des Kindes haben können. Das ist nicht erstaunlich, denn das Kleinkind muß in den ersten drei Jahren bereits zwei Trennungen durchleiden: zuerst von der Mutter und dann von der Ersatzperson, an die es sich im „günstigen“ Fall gebunden hat. Warum verschließt sich die Bundesregierung den wissenschaftlichen Erkenntnissen und betreibt mit aller Macht die Verstaatlichung der Erziehung? Mit dem massiven Ausbau der Kinderkrippen greift der Staat nun nach den Kleinstkindern: mit einem Jahr in die Krippe, dann in den Kindergarten, von dort in die Ganztagsschule. Schaut man sich auf der Internetseite des Familienministeriums unter den Begriffen „Gleichstellung“, „Gender Mainstreaming“, „Genderkompetenz-Zentrum“ um, so entdeckt man unter scheinbar leeren Phrasen des Rätsels Lösung: „Leitprinzip und Querschnittsaufgabe der Politik“ ist keineswegs die Förderung der Familie und der Kampf gegen die wachsende materielle, physische und psychische Not der Kinder und Jugendlichen, sondern „Gender Mainstreaming“. Die Geschlechtsdifferenzierung von Mann und Frau und die Heterosexualität als Norm soll aufgehoben werden. Lesbische, schwule, bisexuelle und transsexuelle Lebensweisen sollen der Sexualität zwischen Mann und Frau gleichwertig sein. Diese neue Ideologie wird durch virtuose Beherrschung des politischen Apparats in gesellschaftliche Wirklichkeit verwandelt, ohne daß es darüber je eine öffentliche Debatte gegeben hätte. Auch den meisten politisch interessierten Zeitgenossen ist nicht einmal der Begriff „gender“ bekannt. Schaltstelle ist die „Interministerielle Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming“ (IMA GM), die dem Bundesfamilienministerium untersteht. Dort werden die Strategien erarbeitet, wie über „Gesetzesfolgenabschätzung“ und „Implementierung in die Arbeit der Bundesregierung“, durch „Gender Budgeting“, das heißt die Umlenkung von Staatsfinanzen, der geschlechtsvariable Mensch geschaffen wird. „Wissenschaftliche“ Zuarbeit und Beratungstätigkeit für den Umbau der Gesellschaft leistet das „Genderkompetenz-Zentrum“ an der Humboldt-Universität, welches mit Drittmitteln vom Familienministerium finanziert wird. Mit der Verstaatlichung der Erziehung nun auch der Kleinstkinder erfüllt die sogenannte Familienministerin einer sogenannten christlich-demokratischen Partei die feministische Agenda, die die Kommunistin Simone de Beauvoir in der Mitte des letzten Jahrhunderts so formulierte: „Wenn heute die Frau meist nur mühsam den Beruf, der sie stundenlang vom Heim fernhält und ihr alle Kräfte nimmt, mit den Interessen ihrer Kinder vereint, liegt das daran, daß … sich niemand darum gekümmert hat, die Pflege, die Aufsicht und Erziehung der Kinder außerhalb des Hauses zu sichern. Hier liegt eine soziale Lücke vor. Es ist ein Trugschluß, wenn man diese Lücke mit der Behauptung rechtfertigt, es stehe im Himmel geschrieben oder es sei ein Grundgesetz der Erde, daß Mutter und Kind einander ausschließlich zugehörten. Dieses gegenseitige Zueinandergehören stellt in Wirklichkeit nur eine doppelte, verhängnisvolle Unterdrückung dar.“ Die Genderministerin Ursula von der Leyen rechtfertigt den flächendeckenden Ausbau der Kinderkrippen damit, daß „professionelle“ Betreuung der Kleinstkinder besser sei als das Aufwachsen in der natürlichen Obhut der Mutter. Gewiß gibt es Mütter und Väter, die nicht fähig sind, ihre Aufgabe verantwortlich zu erfüllen. Ihr Anteil wird auf fünf Prozent geschätzt. Es sollen aber für 60 Prozent der Kinder Krippenplätze geschaffen werden (daß es nur ein Drittel sei, ist von vielen Seiten widerlegt). Die „Professionalität“ der Betreuerinnen wird stillschweigend als Garant für „gute“ Kindererziehung ausgegeben. Aber was sind die Ziele der staatlichen Erziehung in Krippen und Kindergärten? Es gibt keine „neutrale“ Erziehung, deren Güte durch die Qualifikation der Erzieherinnen sichergestellt wäre. Immer werden „Werte“ vermittelt. Doch welche Werte sind das? Auf der Internetseite des Familienministeriums ist zu lesen: „Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer ist heute das zentrale gleichstellungspolitische Anliegen: Ohne eine Aufhebung der geschlechtsspezifischen Verantwortlichkeiten in Familie und Beruf und ohne das Bereitstellen der hierfür erforderlichen Rahmenbedingungen ist Gleichstellung nicht durchsetzbar.“ Und: „Gender bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechtsrollen von Frauen und Männern. Diese sind – anders als das biologische Geschlecht – erlernt und damit auch veränderbar. Mainstreaming bedeutet, daß eine bestimmte inhaltliche Vorgabe, die bisher nicht das Handeln bestimmt hat, nun zu einem wichtigen Bestandteil bei allen Vorhaben gemacht wird.“ Es geht um social engineering, um die Schaffung des neuen, geschlechtsvariablen Menschen. Um das zu erreichen, muß sich der Staat der Kinder bemächtigen und sie so früh wie möglich sexualisieren. Das besorgt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Abteilung für Sexualaufklärung untersteht dem Familienministerium, alles übrige dem Gesundheitsministerium. Die BZgA verteilt ihre Schriften kostenlos an Eltern, Lehrer, Erzieher, an Schulen und Schüler. Jeder kann sie kostenlos über die Internetseite bestellen und dort auch einsehen. Hier einige Beispiele: Der „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung vom 1. bis zum 3. Lebensjahr“ fordert Mütter und Väter dazu auf, „das Notwendige mit dem Angenehmen zu verbinden, indem das Kind beim Saubermachen gekitzelt, gestreichelt, liebkost, an den verschiedensten Stellen geküßt wird“. (S. 16) „Scheide und vor allem Klitoris erfahren kaum Beachtung durch Benennung und zärtliche Berührung (weder seitens des Vaters noch der Mutter) und erschweren es damit für das Mädchen, Stolz auf seine Geschlechtlichkeit zu entwickeln.“ (S. 27) Kindliche Erkundungen der Genitalien Erwachsener können „manchmal Erregungsgefühle bei den Erwachsenen auslösen“. (S. 27) „Es ist ein Zeichen der gesunden Entwicklung Ihres Kindes, wenn es die Möglichkeit, sich selbst Lust und Befriedigung zu verschaffen, ausgiebig nutzt.“ (S. 25) Wenn Mädchen (1 bis 3 Jahre!) „dabei eher Gegenstände zur Hilfe nehmen“, dann soll man das nicht „als Vorwand benutzen, um die Masturbation zu verhindern“. (S. 25) Der Ratgeber fände es „erfreulich, wenn auch Väter, Großmütter, Onkel oder Kinderfrauen einen Blick in diese Informationsschrift werfen würden und sich anregen ließen – fühlen Sie sich bitte alle angesprochen!“ (S. 13) Weiter geht’s im Kindergarten. Mit dem Lieder- und Notenheft „Nase, Bauch und Po“ singen Kinder Lieder wie diese: „Wenn ich meinen Körper anschau‘ und berühr‘, entdeck‘ ich immer mal, was alles an mir eigen ist … wir haben eine Scheide, denn wir sind ja Mädchen. Sie ist hier unterm Bauch, zwischen meinen Beinen. Sie ist nicht nur zum Pullern da, und wenn ich sie berühr‘, ja ja, dann kribbelt sie ganz fein. ‚Nein‘ kannst du sagen, ‚Ja‘ kannst du sagen, ‚Halt‘ kannst du sagen, oder ‚Noch mal genauso‘, ‚Das mag ich nicht‘, ‚Das gefällt mir gut.‘, ‚Oho, mach weiter so.'“ Vom Kindergarten in die Schule. Wenn die Pornographie noch nicht zu Hause zur Familienunterhaltung gehört, dann zeigen sich die Kinder entsprechende Videoclips auf dem Handy. Mit 9 Jahren beginnt der Verhütungsunterricht, genannt Sexualkunde, weil sie nun ins Alter kommen, wo die niedlichen Kinderspiele eine höchst unerwünschte Folge haben können: Schwangerschaft. Neunjährige Kinder üben in der Schule, Kondome über Plastikpenisse zu ziehen, um sich so für den „Kondomführerschein“ zu qualifizieren. In der Broschüre „Mädchen-Sache(n)“ heißt es: „So wie die meisten Menschen beim Thema Sex neugierig sind, fragen sich viele auch, was lesbische Frauen im Bett (oder sonstwo …) machen. Bei Mädchen, die mit Mädchen zusammen sind, ist es nicht anders als bei anderen Paaren auch: Sie machen alles, worauf sie Lust haben. Das kann Küssen oder Streicheln sein, mit dem Mund, der Zunge oder den Fingern. Wie beim Sex zwischen Mann und Frau hängt es von der Fantasie, den Erfahrungen und dem gegenseitigen Vertrauen ab, wie weit beide gehen möchten. ‚Wenigstens haben Lesben keine Probleme mit Aids‘ mögen manche denken. Klar, sie müssen, wenn sie nur mit Frauen zusammen sind, nicht an Schwangerschaftsverhütung denken.“ Ab zehn Jahren setzen in den Schulen die Werbe- und Schulungsmaßnahmen zur Homosexualität (genauer: lesbisch, schwul, bi und trans) ein, noch nicht überall so kraß wie in Berlin, Hamburg und München, aber mit einheitlicher Tendenz. Eine 198seitige „Handreichung für weiterführende Schulen“ des Senats von Berlin zum Thema „Lesbische und schwule Lebensweisen“ bietet eine ausgefeilte Anleitung zur Homosexualisierung der Schüler, auszuführen in „Biologie, Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte/Sozialkunde, Latein, Psychologie“. Infomaterial, Vernetzung mit der örtlichen Homoszene, Einladung an „Vertreter/innen“ von Lesben- und Schwulenprojekten in den Unterricht, Filmveranstaltungen und Studientage zum Thema sollen angeboten und durchgeführt werden. Für Rollenspiele im Unterricht gibt es folgende Anregungen: „Du sitzt an der Theke einer Schwulenbar und könntest heute eigentlich einen hübschen Mann in deinem Bett gebrauchen. Ein Neuer betritt den Raum, den du eigentlich ganz schnucklig findest. Wie ergreifst du deine Chance? Du bist Peter, 29 Jahre. Du willst mit deinem Freund Kemal eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. Heute wollt ihr es seiner Mutter erzählen. Du bist Evelyn Meier, 19 Jahre. Du willst mit deiner Freundin Katrin eine Eingetragene Lebenspartnerschaft schließen. Heute geht ihr zu der evangelischen Pfarrerin, Frau Schulz, weil ihr gerne auch kirchlich heiraten wollt.“ Dies sind nur Kostproben. Alle Schriften der BZgA für alle Altersgruppen propagieren die Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen ab einem (!) Jahr. Sie unterminieren die elterliche Autorität. Sie verführen Kinder und Jugendliche zu einer auf Lustbefriedigung reduzierten Sexualität ohne eheliche Bindung. Durchgängig wird die Gleichwertigkeit jeder Form sexueller Praxis – homo, lesbisch, bi, trans – mit der Heterosexualität unterstellt. Die Kinder und Jugendlichen werden ab neun Jahren in der Schule zu Experten der Verhütung ausgebildet. Abtreibung wird ihnen als eine harmlose Option zur freien Entscheidung angeboten. Dies ist die „Familienpolitik“ eines Staates, der von der demographischen Krise in seiner Existenz bedroht ist. Weil Gender Mainstreaming die globale und nationale Agenda mit oberster Priorität ist, kann das Problem des Familienzusammenbruchs, der massenhaften Tötung ungeborener Kinder und der sinkenden Geburtenrate nicht gelöst werden. Die von Staat und Medien betriebene moralische Zerrüttung des Volkes ist die Wurzel des Übels. Sind die sechzig Prozent Taufscheinchristen mit der Zwangssexualisierung durch Staat und Medien einverstanden? Sind es die Muslime? Ist es die Mehrheit der Eltern ohne religiöse Bindung? Gewiß nicht, aber großes Schweigen liegt über dem Land – Merkmal eines prä-totalitären Zustandes der Gesellschaft. Im Bereich von Politik, Medien und Universität steht auf Gender-Widerstand Verleumdung, Einflußlosigkeit, berufliche Ausgrenzung. Ein neues Schimpfwort wird zu einem juristischen Tatbestand, um den Widerstand zu kriminalisieren: Homophobie. Der Begriff unterstellt, daß all jene von krankhafter Angst besessen sind, die daran festhalten, daß die Sexualität nur dann dem Menschen und der Gesellschaft zum Wohl gereicht, wenn sie Ausdruck der Liebesvereinigung von Mann und Frau ist, offen für die Fortpflanzung. Das Europaparlament hat mit seiner Entschließung B6-0025/2006 vom 18. Januar 2006 angekündigt, daß es Homophobie „ausmerzen“ will. In Polen schreitet die EU im Frühjahr 2007 zur Tat. Weil Polen keine „homosexuelle Propaganda in Schulen“ will, soll nach dem Willen der großen Mehrheit des EU-Parlaments (26. April 2007) in Polen eine „fact-finding mission“ wegen „zunehmender Tendenz zu rassistischer, fremdenfeindlicher und homophober Intoleranz“ durchgeführt werden, um das Land beim Europäischen Gerichtshof anklagen zu können. Es ist Zeit aufzuwachen. Zu lange sind wir auf die ideologischen Phrasen von Freiheit, Toleranz und Antidiskriminierung hereingefallen. Sie dienen in erster Linie der Diskriminierung und Ausgrenzung von Christen und Konservativen und der Abschaffung der Meinungs- und Religionsfreiheit. Wachen wir auf! Stehen wir auf, damit die „Schöne neue Welt“, die Aldous Huxley in den 1930er Jahren vorausgesehen hat, nicht Realität wird. Deren Bewohner, von denen keiner „jemals lange warten mußte, daß man ihm gewähre, sobald er merkte, daß er begehre“, blicken mit Grausen auf die Zeit zurück, als es noch die „lebendgebärende Mutter“ gab, die ihre eigenen Kinder säugte „wie eine Katze ihre Jungen, aber eine Katze mit Redegabe, eine Katze, die ohne Unterlaß: ‚Mein Kleines, mein Süßes‘ sagen konnte“. Gabriele Kuby ist Soziologin, Publizistin und Mutter von drei Kindern. Ihr neuestes Buch „Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen“ ist soeben im fe-Medienverlag erschienen. Foto: „Kill your Gender“ („Töte dein Gschlecht“), Plakatkunst in Berlin: Beim Gender Mainstreaming geht es um „social engineering“, um die Schaffung des neuen, geschlechtsvariablen Menschen

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