Das vom Augsburger Bischof Konrad Zdarsa gegenüber dem Pfarrer Georg Alois Oblinger verhängte Schreibverbot in der JUNGEN FREIHEIT ist unter Katholiken auf scharfe Kritik gestoßen.
Der Sprecher der ChristSozialen Katholiken in der CSU, Thomas Goppel, sagte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT (JF), daß jeder selbst darüber entscheiden müsse, wo er publiziere. „Der Vollständigkeit der Meinungsbildung wegen lege ich – und mit mir viele andere – Wert darauf, in kirchlichen Grundsatzfragen nicht nur den Kommentar der Nihilisten, der Moderne und der Andersgläubigen abgedruckt zu finden. Da hat Oblingers mutiges Wort zur rechten Zeit für eine Bandbreite gesorgt. Schade, wenn das nicht mehr möglich sein soll“, gab der CSU-Abgeordnete zu bedenken.
Hubert Gindert, Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken, rief Bischof Zdarsa auf, seine Entscheidung zu überdenken. „Die Vorgehensweise des Ordinariats ist mir unverständlich. Die Kirche müßte Pfarrer Oblinger dankbar sein, daß er in einer Reihe von Artikel zu gesellschaftlichen und religiösen Themen aus katholischer Sicht klar Stellung bezogen hat“, sagte Gindert der JF. Es gehe davon aus, daß der Bischof in dem konkreten Fall nicht richtig beraten worden sei.
Kritik an der Entscheidung des Bischofs kam auch aus der CDU: Martin Lohmann, Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU, sagte der JF: „Ich vermute ein eklatantes Mißverständnis und vielleicht eine zugelassene Unkenntnis, wenn einem profilierten und begabten Geistlichen die Feder verboten werden soll.“
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