BERLIN. In den drei Monaten dieses Jahres sind mehr Menschen aus Deutschland abgeschoben worden als in den Vergleichszeiträumen der Vorjahre. 6.151 Ausländer mußten gegen ihren Willen das Land verlassen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Der Zeitraum fällt noch in die Verantwortung der rot-grünen Minderheitsregierung.
Ende 2024 waren jedoch rund 220.808 Menschen in Deutschland ausreisepflichtig. Rechnet man die Zahl der Abschiebungen aus dem ersten Quartal auf das gesamte Jahr hoch, dann könnten es in diesem Jahr mehr als 24.000 solcher Fälle geben. 2024 wurden rund 20.000 Migranten aus dem Land gebracht. 2023 waren es rund 16.500 Abschiebungen.
Abschiebungen per Flugzeug sehr teuer
Für jede dritte Abschiebung mußten die Behörden im ersten Quartal 2025 den kostspieligen Weg wählen, ein Flugzeug zu chartern. Mit 462.000 Euro besonders teuer waren Sammelabschiebungen nach Pakistan. Die Kosten für Abschiebeflüge nach Äthiopien betrugen 418.000 Euro, weitere nach Nigeria, Ghana und Kamerun kosteten 380.000 Euro.
Am häufigsten wurden dabei Migranten in die Türkei, nach Georgien, Frankreich, Spanien und Serbien abgeschoben. Bei rund 1.700 Ausschaffungen handelte es sich um sogenannte „Dublin-Überstellungen“: Die Migranten mußten in das europäische Land zurück, wo sie zuerst einen Asylantrag gestellt hatten. (fh)