WISMAR. In Wismar hat ein 21jähriger Iraner am Sonntag vormittag eine 63jährige Frau mit einem Messer attackiert. Das Opfer war zum Tatzeitpunkt mit seinem Hund spazieren. Augenzeugen verfolgten den Täter und führten die Polizei auf seine Spur, die ihn festnahm, wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft mitteilte.
Das Opfer leidet an Verletzungen am Oberschenkel, ist aber nicht in Lebensgefahr. Das Motiv des tatverdächtigen Migranten ist derzeit unklar, die Behörden ermitteln gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung. Polizeibeamte konnten nach Angaben des Nordkuriers ein Messer – die mutmaßliche Tatwaffe – bei ihm finden. Bis das zuständige Gericht feststellt, ob der Iraner schuldfähig ist, soll er zunächst in einem psychiatrischen Krankenhaus oder in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.
Ein Sprecher der Schweriner Staatsanwaltschaft teilte auf Anfrage der JF mit, der tatverdächtige Iraner sei bereits polizeibekannt. Mit welchen Delikten er zuvor aufgefallen war, konnte er nicht sagen. Unklar ist auch der Aufenthaltsstatus des Angreifers. Die Staatsanwaltschaft verwies dazu auf das Innenministerium in Mecklenburg-Vorpommern, das eine Anfrage der JF unbeantwortet ließ.
Wismar ist kein Einzelfall
Nicht zum ersten Mal kommt es in der Region zu einer Messerattacke. Allein in Mecklenburg war es der dritte schwere Angriff seit Dienstag. In Schwerin tötete am 4. Februar ein 25jähriger Afghane einen 17jährigen Landsmann mit einem Messer. Der Gesuchte konnte von der Polizei nicht an seiner Wohnadresse ausfindig gemacht werden, inzwischen wird öffentlich nach ihm gefahndet.
Zwei Tage später, am Donnerstag, wurde in Rostock eine syrische Frau in der Innenstadt von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Inzwischen wurde das Opfer notoperiert und befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr. Die Ermittler vermuten den Täter im Umfeld der Geschädigten, er soll etwa 1,75 Meter groß, zwischen 40 und 50 Jahre alt sein und zum Tatzeitpunkt teilweise vermummt gewesen sein.
Die Gewalt wird zum Politikum. Die CDU-Fraktion im mecklenburg-vorpommerschen Landtag beantragte am vergangenen Freitag eine Sondersitzung des Innenausschusses. Nach Angaben der SPD-Fraktion soll diese am kommenden Freitag stattfinden. (st)