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„Schwerer Schaden“: Union kritisiert ZDF nach Enttarnung von Hamas-Mitarbeiter

„Schwerer Schaden“: Union kritisiert ZDF nach Enttarnung von Hamas-Mitarbeiter

„Schwerer Schaden“: Union kritisiert ZDF nach Enttarnung von Hamas-Mitarbeiter

CSU-Generalsekretär Martin Huber kritisiert das ZDF
CSU-Generalsekretär Martin Huber kritisiert das ZDF
„Ungeheuerlicher Vorgang“: CSU-Generalsekretär Martin Huber. Foto: picture alliance/dpa | Matthias Balk
„Schwerer Schaden“
 

Union kritisiert ZDF nach Enttarnung von Hamas-Mitarbeiter

Am Montag bestätigte das ZDF, daß ein Mitarbeiter einer Produktionsfirma in Gaza Mitglied der Hamas war. Politiker von Union und AfD sind empört – und fordern Konsequenzen.
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BERLIN/MAINZ. Die Enttarnung eines Hamas-Mitarbeiters bei einer Partnerfirma des ZDF im Gazastreifen hat am Montag für scharfe Kritik an dem öffentlich-rechtlichen Sender gesorgt. CSU-Generalsekretär Martin Huber sprach in der Bild von einem „ungeheuerlichen Vorgang“, der einen „schweren Schaden“ für die Glaubwürdigkeit bedeute.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Armin Laschet (CDU), schloß sich der Einschätzung an. „Daß das ZDF in zwölf Jahren Zusammenarbeit nicht bemerkt, daß einer ihrer Mitarbeiter zeitgleich als Zugführer für die Hamas aktiv an Terrorismus gegen Israel beteiligt ist, spricht für sich“, klagte er in der Zeitung.

„Die Tarnung als angebliche Journalisten und Techniker ist eine der perfidesten Methoden der Islamisten“, fügte Laschet an. „Leider sind allzu viele Medien weltweit auch bei ihrer Berichterstattung darauf reingefallen.“ Der frühere CDU-Vorsitzende forderte von ARD und ZDF, wieder mehr journalistische Distanz in ihrer Arbeit durchzusetzen.

CDU-Politikerin sieht „Skandal“

Die CDU-Abgeordnete Ottilie Klein, medienpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, sprach von einem „Skandal“, der das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tief erschüttere. „Es kann nicht sein, daß mit deutschen Gebührengeldern Terrorismus querfinanziert wird.“

Auch AfD-Politiker übten Kritik. Der Bundestagsabgeordnete Martin Sichert warf dem ZDF vor, „eine anti-westliche, antisemitische, islamistische Terrororganisation“ mit deutschen Rundfunkgebühren finanziert zu haben. Der AfD-Innenpolitiker Martin Hesse forderte, der Vorgang dürfe „nicht ohne Konsequenzen bleiben“.

Grünen-Politiker lobt Sender-Reaktion

Dagegen begrüßte die Deutsch-Israelische Gesellschaft zwar die „schnelle Reaktion“ des ZDF. Zugleich stellte die Organisation aber konkrete Fragen, um den Fall weiter aufzuklären: „Wie kam es zur Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma? An welchen ZDF-Beiträgen zu Gaza war das Hamas-Mitglied beteiligt? Wie verhindert das ZDF die Wiederholung eines solchen Vorfalls?“

Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour lobte derweil das Vorgehen des Senders: „Stark, daß das ZDF zügig und konsequent auf die neue Beweislage reagiert“, schrieb der Grüne im Kurznachrichtendienst X.

ZDF-Chefredakteurin trauerte um Mitarbeiter

Das ZDF hatte am Montag mitgeteilt, das israelische Militär habe dem Sender ein Dokument vorgelegt, welches zeige, daß ein getöteter Mitarbeiter einer Partnerproduktionsfirma Mitglied der Hamas war (die JF berichtete). Bei dem Mann handelt es sich um einen 37jährigen, der demnach als Ingenieur in der Übertragungstechnik arbeitete.

Der Sender geht wegen des Dokuments davon aus, daß der Mann Mitglied der Kassam-Brigaden, des militärisch-terroristischen Flügels der Hamas, war. Der Sender stellte die Zusammenarbeit mit der Firma bis auf weiteres ein. Der Standort der Produktionsfirma war am 19. Oktober von einer israelischen Rakete getroffen worden, wobei der Mann ums Leben kam.

Chefredakteurin Bettina Schausten hatte unmittelbar nach dem Angriff betont: „Es ist nicht hinnehmbar, daß Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden.“ Heute-Journal-Moderator Christian Sievers, ehemals Korrespondent in Tel Aviv, hatte ebenfalls seine Trauer ausgedrückt: „Wir arbeiten seit Jahrzehnten schon mit den Kollegen zusammen.“ (ser)

„Ungeheuerlicher Vorgang“: CSU-Generalsekretär Martin Huber. Foto: picture alliance/dpa | Matthias Balk
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