BERLIN. Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat eine Erweiterung des geplanten TV-Duells vorgeschlagen. Neben dem bereits angekündigten Aufeinandertreffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sollen auch Grünen-Kandidat Robert Habeck und AfD-Kandidatin Alice Weidel teilnehmen.
Merz betonte im Gespräch mit dem Medienhaus WMH, daß er sich insbesondere eine direkte Konfrontation mit Weidel wünsche, um die „fundamentalen inhaltlichen Unterschiede“ zwischen Union und AfD deutlich zu machen. Eine Debatte zu viert sei zudem für die Wähler erhellend, so Merz.
Der Vorschlag trifft bei Grünen und AfD auf Zustimmung. Habecks Wahlkampfmanager Andreas Audretsch bezeichnete eine Debatte mit allen Kandidaten als „ehrliche“ und „faire“ Möglichkeit, die unterschiedlichen Positionen offenzulegen. Weidel zeigte sich gegenüber der JF bereits am vergangenen Donnerstag zu einer TV-Konfrontation bereit. Nun legt sie nach: „Ich bin gerne bereit, in einem reichweitenstarken Sender gegen Merz anzutreten.“
TV-Duell könnte noch größer werden
Ursprünglich hatten ARD und ZDF zwei TV-Duelle geplant: Merz gegen Scholz am 9. Februar und Weidel gegen Habeck am 10. Februar. Die Grünen hatten jedoch gefordert, Habeck in die Runde mit Scholz und Merz zu integrieren, was die Pläne ins Wanken brachte.
Während Scholz noch keine Stellungnahme abgab, bleibt auch unklar, ob ARD und ZDF dem Vorschlag von Merz folgen werden. Sollte es zu einer Erweiterung kommen, könnte ein weiteres Problem entstehen: Sahra Wagenknecht, Kanzlerkandidatin des BSW, könnte ihren Anspruch auf Teilnahme juristisch durchsetzen. Das BSW hat bereits auf Landesebene erfolgreich Sendeplätze eingeklagt. (rr)