TROISDORF. Nach einem gewalttätigen Angriff auf einen Rettungssanitäter in Troisdorf hat sich ein zweiter Tatverdächtiger den Behörden gestellt. Der 18jährige Intensivtäter, der nach JF-Informationen über die litauische Staatsbürgerschaft verfügt, sei am Freitag auf einer Polizeiwache erschienen, teilte die Polizei dem General-Anzeiger Bonn mit. Gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags vor.
Zudem sei das Opfer der Attacke „auf dem Weg der Besserung“, erklärte ein Sprecher der Stadtverwaltung dem Blatt. Er sei inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Den ersten mutmaßlichen Täter, einen ebenfalls 18jährigen mit rumänischer und moldauischer Staatsangehörigkeit, hatte die Polizei bereits am vergangenen Dienstag festgenommen. Auch bei ihm besteht der Verdacht des versuchten Totschlags, der Haftrichter ordnete die Untersuchungshaft an.
Weitere Jugendliche sollen in Troisdorf mitgeprügelt haben
Hintergrund ist eine Schlägerei an der Stadthalle Troisdorf, in der vor anderthalb Wochen eine Schulabschlußfeier stattgefunden hatte. Kurz nach Mitternacht hatte einer der 18jährigen Tatverdächtigen versucht, durch einen Nebeneingang in die Stadthalle Troisdorf zu gelangen, wurde aber von einem Sicherheitsdienstmitarbeiter daran gehindert. Daraufhin griff der 18jährige den Sicherheitsmann an. Als der Sanitäter intervenierte, wurde er ebenfalls angegriffen. Ein weiterer 18jähriger trat ihm dabei gegen den Kopf.
Daraufhin entwickelte sich eine größere Auseinandersetzung unter Beteiligung weiterer Jugendlicher, die mutmaßlich auch auf den am Boden liegenden 40jährigen und den Sicherheitsmann einprügelten. Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT teilten die Ermittler damals mit, die Rolle weiterer Jugendlicher müsse geklärt werden.
Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber (CDU) zeigte sich von dem Geschehen erschüttert. Er verurteilte die Tat und sprach sich gegen „jegliche Form von Gewalt“ aus. Gewalt gegen Einsatzkräfte sei „durch nichts zu rechtfertigen und ein Angriff auf unsere Werte und unseren Zusammenhalt“. Demnach sei es „gar nicht vorstellbar, daß es hier in Troisdorf zu so einer Situation kommt, weil wir hier eigentlich eine sehr gute Nachbarschaft pflegen“. (kuk)