BERLIN. In Berlin hat am Freitag ein 43jähriger Syrer einen 29jährigen Deutschen mit einem Messer getötet. Gegen 16 Uhr waren der Syrer und das spätere Opfer in der U-Bahn in einen Streit. Als der 29jährige Deutsche am Sophie-Charlotte-Platz ausstieg, folgte ihm der 43jährige und stach dreimal auf ihn mit einem Küchenmesser ein – das Opfer starb noch am Bahnhof.
Der Angreifer entfernte sich zunächst vom Bahnhof, wenige Straßen entfernt traf er auf Polizeibeamte. „Dort soll der Tatverdächtige mit dem Messer in der Hand auf die Einsatzkräfte zugegangen sein. Im weiteren Verlauf des Geschehens mußten mehrere Schüsse auf den Tatverdächtigen abgegeben werden“, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Am Sonntag morgen berichtete die Bild-Zeitung vom Tod des Syrers im Krankenhaus.
Aktuell gebe es keine Hinweise auf ein islamistisches Motiv, teilte ein Sprecher der Polizei am Sonntag mit. „Beide Verstorbenen sind polizei- und justizbekannt und bereits jeweils mehrfach mit Körperverletzungsdelikten, Widerständen gegen und tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz in Erscheinung getreten“, betonte der Sprecher. Der Aufenthaltsstatus des 43jährigen Syrers sei derzeit nicht bekannt.
Neun Messerangriffe am Tag in Berlin
Immer wieder kommt es in der Hauptstadt zu Messergewalt. Laut Zahlen des Landeskriminalamts gab es 2024 in Berlin durchschnittlich zu neun Messerangriffen am Tag. Die LKA-Analyse unterscheidet zwischen Alters-Gruppen und der Herkunft der Tatverdächtigen. Auffällig ist, daß bei nichtdeutschen Tatverdächtigen ein Anstieg der Fälle zu verzeichnen ist. Im vergangenen Jahr wurden 4.263 Opfer von Messer-Angriffen erfaßt. Die Mehrheit der Opfer (3.429) waren Männer. Mehr als die Hälfte aller Opfer waren deutsche Staatsbürger.
Von den Betroffenen wurden 2.846 nicht verletzt, 1.069 erlitten leichte Verletzungen und 243 wurden schwer verletzt. Die Zahl der Todes-Opfer durch Messer-Angriffe in Berlin lag bei 19. Laut LKA-Analyse stieg sowohl die absolute Zahl als auch der prozentuale Anteil der schwer und tödlich Verletzten im Vergleich zum Vorjahr an. Knapp mehr als die Hälfte aller Taten ereignete sich auf öffentlichen Straßen und Plätzen. (st/rr)