STUTTGART. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen die Linkspartei-Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut eingeleitet. Der Parlamentarierin wird vorgeworfen, Ende Januar in einem Zug von Heidelberg nach Stuttgart einen anderen Reisenden mit einer Flasche beworfen zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zudem wegen des Verdachts der Beleidigung gegen Akbulut und hat bereits einen Antrag auf Aufhebung ihrer Immunität gestellt, wie eine Sprecherin der Stuttgarter Staatsanwaltschaft mitteilte.
Ende Januar hatte Akbulut auf ihrem Instagram-Kanal behauptet, im Zug rassistisch beleidigt worden zu sein. Auch gab sie in dem inzwischen gelöschten Beitrag an, sie sei sexuell belästigt worden und ein Mann habe ihr eine Bierflasche gegen den Kopf geworfen. Kurz darauf berichtete die Stuttgarter Zeitung unter Berufung auf zwei Augenzeugen, die Politikerin habe zuvor bereits andere Passagiere beleidigt.
So soll sie sich anderen Mitfahrern gegenüber „fast schon aggressiv und provozierend“ verhalten haben. Sie habe Mitreisende etwa als „Drecksnazis“ beschimpft, die sich „ficken“ sollten. Auf einige Mitreisende soll die 42jährige alkoholisiert gewirkt haben.
Akbulut schweigt eisern
Der Bundestag muß Akbuluts Immunität noch aufheben, um Ermittlungen auch wegen des Verdachts der Beleidigung gegen sie zu ermöglichen – bisher ist das laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart noch nicht passiert.
Akbulut äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen, direkt nach dem Aufkommen erster Zweifel war sie gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bei ihrer ursprünglichen Darstellung geblieben. (st/ser)