KÖLN. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen die CDU-Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach eingeleitet. Die 35jährige soll zusammen mit einem Parteikollegen ihren Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis um 2.500 Euro betrogen haben. Es bestehe der Anfangsverdacht des gemeinschaftlichen Betrugs, hatte die Behörde bereits wenige Tage zuvor mitgeteilt.
Konkret soll Bosbach während des Bundestagswahlkampfs im Januar 2025 einen Wahlhelfer dazu gebracht haben, eine fingierte Rechnung bei der Kreis-CDU einzureichen. Diese habe sich auf Social-Media-Dienste bezogen, die aber nicht erbracht worden sein sollen. Auch prüft die Staatsanwaltschaft, ob die Politikerin den Parteikollegen dazu gebracht hat, den Betrag nach Auszahlung in bar auszuhändigen.
Bosbach wies die Vorwürfe zurück. „Ich bin zwar überrascht, daß jetzt doch nach fast vier Monaten förmlich ermittelt werden soll, bin aber zuversichtlich, daß das Ermittlungsverfahren nach Abschluß der Ermittlungen eingestellt wird“, sagte sie der Rheinischen Post.
Bosbach wurde 2025 in den Bundestag gewählt
Der Wahlhelfer selbst, der bis April Auszubildender des CDU-Kreisverbandes war, hatte sich zuvor an die Staatsanwaltschaft gewandt. Er habe eine „Provision“ in Höhe von 50 Euro erhalten, sagte er anonym dem Focus. „Nach Rücksprache mit meiner Familie möchte ich wieder ruhigen Gewissens schlafen können. Auch bin ich selbstverständlich bereit, den entstandenen Schaden zu begleichen.“ Dem Magazin zufolge fordert die Partei das Geld aber nicht zurück.
Bosbach hatte bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 ein Direktmandat im Rheinisch-Bergischen Kreis mit 42,5 Prozent der Erststimmen gewonnen. Seit 2021 ist die Tochter des langjährigen CDU-Politikers Wolfgang Bosbach zudem Vorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates im Wirtschaftsrat der CDU. (kuk)
				
															





