BERLIN. Nach dem Vorstoß Frankreichs für weitreichende Rauchverbote im öffentlichen Raum haben sich auch in Deutschland Stimmen für ähnlich drastische Maßnahmen zu Wort gemeldet. Vertreter von SPD und Grünen fordern ein umfassendes Verbot des Rauchens an öffentlichen Orten sowie zusätzliche Einschränkungen im Umgang mit Tabakprodukten.
Die französische Regierung hatte kürzlich ein Rauchverbot an Orten wie Stränden, Parks, Sportanlagen, Bushaltestellen und vor Schulen angekündigt. Die Regelung soll ab Juli gelten und insbesondere dem Schutz von Kindern dienen.
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt begrüßte den Schritt gegenüber der Rheinischen Post und sprach von einem „klaren Zeichen für den Gesundheits- und Kinderschutz“. Auch der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, äußerte sich zustimmend. Wer Kinder wirksam schützen wolle, müsse deren Alltag weitgehend rauchfrei gestalten. Darüber hinaus forderte Dahmen höhere Tabaksteuern, ein Verkaufsverbot außerhalb lizenzierter Fachgeschäfte sowie ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot für Tabakwaren.
Auch CDU will Nichtraucherschutz verstärken
Unterstützung kommt auch von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Sie plädierte für eine Ausweitung der bestehenden Verbote auf E-Zigaretten und sogenannte Vapes. Diese seien gesundheitsschädlich und würden oft als Einstieg in die Nikotinabhängigkeit dienen. Die Ministerin forderte die Länder auf, den Nichtraucherschutz konsequent umzusetzen.
Die Zuständigkeit für Rauchverbote liegt in vielen Bereichen, etwa an Schulen, Universitäten und Gaststätten, bei den Bundesländern. Der Appell erfolgt anläßlich des diesjährigen Weltnichtrauchertags. (rr)