DORTMUND. Der Fußballer Felix Nmecha hat Kritik an seinem Nachruf auf Charlie Kirk zurückgewiesen. „Politik beiseite, Beileid auszudrücken ist menschlich und gehört nicht geächtet“, schrieb der Spieler der deutschen Nationalmannschaft und Borussia Dortmund am Freitagabend auf seinem Profil auf Instagram.
Unterschiedliche politische Sichtweisen zu haben, sei „völlig okay“, zumal er einigen Standpunkten des am Mittwoch erschossenen US-Konservativen (JF berichtete) nicht zustimme. Mit seinen Worten wollte Nmecha nach eigenen Angaben die Botschaft ausrichten, daß „Haß und Gewalt“ niemals Lösungen seien.
Nmecha hatte nach der Ermordung des 31jährigen in einem Beitrag auf Instagram dessen Bild in Schwarz-Weiß veröffentlicht. „Ruhe in Frieden bei Gott. So ein trauriger Tag“, hieß es zunächst in der Unterschrift. In der späteren Fassung hieß es: „Möge der Herr der Familie Kirk in dieser Zeit mit besonderer Gnade beistehen. Jesus ist der wahre Weg zu Frieden und Liebe.“ Nach Kritik im Netz erklärte Borussia, mit Nmecha zu reden.
Neben Nmecha gedachte auch CDU-Politikerin Bosbach Kirk
Unterdessen löschte die nordrhein-westfälische CDU-Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach ihren eigenen Nachruf auf Kirk. Darin hatte sie ihn als einen „Kämpfer für westliche Werte“ bezeichnet und betont: „Kaum jemand stand so für freie Debatte wie er“. Daraufhin mahnten die Grünen im Rheinisch-Bergischen Kreis, die positive Darstellung einer Person, die sich „wiederholt rassistisch, sexistisch und demokratiefeindlich“ geäußert hätte, müsse kritisch hinterfragt werden.
Nach der Entfernung ihres Beitrags erklärte Bosbach, Kirks Verdienste um die Meinungsfreiheit in den Vordergrund stellen zu wollen. „Das kann man tun, auch wenn man nicht jede einzelne seiner Aussagen teilt.“ Daß viele Kommentare „völlig am Thema vorbeigegangen“ seien, „wurde der Sache nicht gerecht“.
Nmecha, der eine deutsche Mutter und einen nigerianischen Vater hat und sich zum evangelikalen Christentum bekennt, hat wiederholt in der Kritik für seine politischen Äußerungen gestanden. 2023 stellte der Deutsche Fußballbund den damals 20jährigen zur Rede, nachdem er ein Video des konservativen US-Publizisten Matt Walsh zur Transsexualität verbreitet hatte. Dieser kritisierte den Vater eines dreijährigen Jungen, der sich als „sie“ bezeichnet haben soll.
Auch damals merkte Nmecha an, nicht allen Ansichten Walshs zuzustimmen. Zugleich betonte er, seine wahre Identität in einer Beziehung mit Gott zu finden. „Ich glaube nach wie vor, daß die Bibel das Wort Gottes ist.“ (kuk)