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Es ist nicht der erste Fall: Polizei vereitelt Selbstjustiz-„Strafgericht“ bei migrantischer Familienfeier

Es ist nicht der erste Fall: Polizei vereitelt Selbstjustiz-„Strafgericht“ bei migrantischer Familienfeier

Es ist nicht der erste Fall: Polizei vereitelt Selbstjustiz-„Strafgericht“ bei migrantischer Familienfeier

Auf einer Straße stehen mehrere Polizisten in Uniformen - Symbolbild dafür, daß die Polizei in Königsburg bei einer migrantischen Familienfeier einschreiten mußte, um Selbstjustiz zu verhindern
Auf einer Straße stehen mehrere Polizisten in Uniformen - Symbolbild dafür, daß die Polizei in Königsburg bei einer migrantischen Familienfeier einschreiten mußte, um Selbstjustiz zu verhindern
Polizeibeamte im Einsatz (Symbolbild). Foto: IMAGO / Rolf Poss
Es ist nicht der erste Fall
 

Polizei vereitelt Selbstjustiz-„Strafgericht“ bei migrantischer Familienfeier

In Königsbrunn hat die Polizei am Samstag mit einem groß angelegten Einsatz eine mögliche Selbstjustiz auf einer Familienfeier verhindert. Elf Personen wurden vorläufig festgenommen, nachdem Hinweise darauf hindeuteten, daß ein als „Friedensrichter“ agierendes Familienmitglied auf der Feier illegal „Recht“ sprechen wollte.
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KÖNIGSBRUNN. Im bayerischen Königsbrunn hat die Polizei am Samstag offenbar einen Fall von Selbstjustiz auf einer rumänischen Familienfeier verhindert. Elf Personen wurden vorläufig festgenommen, nachdem die Polizei Informationen erhalten hatte, daß ein als „Friedensrichter“ agierendes Familienmitglied auf der Feier einer Großfamilie illegal „Recht“ sprechen wollte, wie der BR berichtete.

Insgesamt 280 Einsatzkräfte durchsuchten das Veranstaltungsgelände in der Germanenstraße. Das Amtsgericht Augsburg hatte zuvor einen Durchsuchungsbeschluss erlassen, um „Gefahren abzuwehren“. Bei der Kontrolle wurden 339 Gäste überprüft, Leibesvisitationen durchgeführt und Fahrzeuge durchsucht. Dabei wurden mehrere verbotene Waffen sichergestellt, darunter Einhandmesser, Messer mit Doppelschliffklinge, ein Totschläger und ein illegales Reizstoffsprühgerät.

Die Polizei befürchtete, daß das Treffen genutzt werden könnte, um Konflikte innerhalb der Familie gewaltsam zu lösen. Der Leiter des zuständigen Kommissariats, Hans-Peter Chloupek sagte: „In der Vergangenheit gab es schwere Konsequenzen für Opfer solcher selbsternannten Verurteilungen“. Er erklärte, daß in solchen Fällen von Körperverletzungen bis zu Erpressungen alles möglich sei.

Kommissariatsleiter warnt vor Parallelgesellschaften

Derartige Bestrafungen habe die Familie in der Vergangenheit etwa eingesetzt, wenn Personen aufgrund einer Liebesheirat aus der Großfamilie ausscheiden wollten. „Wer aus der Familie raus will, muß viel Geld zahlen“, sagte Chloupek. Wer sich nicht füge, werde bestraft, Frauen etwa auch vergewaltigt. Das sei eine Art von „Parallelgesellschaft“, in der das hiesige Rechtssystem nicht anerkannt werde.

Neben den Waffen wurden auch Verstöße gegen das Geldwäschegesetz und das Betäubungsmittelgesetz festgestellt. Trotz der umfangreichen Durchsuchung gab es keinen Widerstand. Die Münchner Polizei ermittelt bereits seit längerer Zeit gegen Angehörige der Großfamilie wegen Körperverletzungen und weiterer Straftaten im Zusammenhang mit internen Konflikten.

Die Feier war ursprünglich im Raum München geplant, wurde aber kurzfristig nach Königsbrunn verlegt. Gäste kamen aus ganz Deutschland, Italien, Frankreich und Rumänien. (lb)

Polizeibeamte im Einsatz (Symbolbild). Foto: IMAGO / Rolf Poss
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