Anzeige
Anzeige

„Bedrohungslage“: Polizei schweigsam zum Hintergrund der CSD-Absage in Gelsenkirchen

„Bedrohungslage“: Polizei schweigsam zum Hintergrund der CSD-Absage in Gelsenkirchen

„Bedrohungslage“: Polizei schweigsam zum Hintergrund der CSD-Absage in Gelsenkirchen

Eine Gruppe von Menschen nimmt an einer queeren Demonstration oder einem CSD (Christopher Street Day) teil. Im Vordergrund stehen mehrere Personen in sogenannten „Pup-Play“-Outfits: Sie tragen schwarze, hundeähnliche Masken mit aufgesetzten Ohren und zum Teil farbigen Details. Viele sind mit Halsbändern, Ketten, Leder- oder Neoprenkleidung sowie Accessoires aus der BDSM-Szene ausgestattet. Eine Person vorne links trägt eine Tarnuniform mit einer schwarz-rot-goldenen Deutschlandflagge auf dem Ärmel, einer Weste mit dem Aufdruck „Security“ und einer Armbinde mit der Aufschrift „Ordner“. Auf ihrer Brust ist außerdem ein Schild befestigt mit den Hinweisen „No touch – No talk – No eye contact“. Um sie herum befinden sich weitere Personen in bunter oder freizügiger Kleidung. Im Hintergrund ist eine größere Menschenmenge sichtbar. Die Szene spielt sich in einer belebten Innenstadt ab und vermittelt eine Mischung aus Demonstration, Performance und öffentlichem queeren Ausdruck. Trotz tierisch guter Sicherheitskräfte mußte der CSD-Umzug abgesagt werden: Polizei schweigt über konkrete Gründe. Foto: IMAGO / Funke Foto Services
Eine Gruppe von Menschen nimmt an einer queeren Demonstration oder einem CSD (Christopher Street Day) teil. Im Vordergrund stehen mehrere Personen in sogenannten „Pup-Play“-Outfits: Sie tragen schwarze, hundeähnliche Masken mit aufgesetzten Ohren und zum Teil farbigen Details. Viele sind mit Halsbändern, Ketten, Leder- oder Neoprenkleidung sowie Accessoires aus der BDSM-Szene ausgestattet. Eine Person vorne links trägt eine Tarnuniform mit einer schwarz-rot-goldenen Deutschlandflagge auf dem Ärmel, einer Weste mit dem Aufdruck „Security“ und einer Armbinde mit der Aufschrift „Ordner“. Auf ihrer Brust ist außerdem ein Schild befestigt mit den Hinweisen „No touch – No talk – No eye contact“. Um sie herum befinden sich weitere Personen in bunter oder freizügiger Kleidung. Im Hintergrund ist eine größere Menschenmenge sichtbar. Die Szene spielt sich in einer belebten Innenstadt ab und vermittelt eine Mischung aus Demonstration, Performance und öffentlichem queeren Ausdruck. Trotz tierisch guter Sicherheitskräfte mußte der CSD-Umzug abgesagt werden: Polizei schweigt über konkrete Gründe. Foto: IMAGO / Funke Foto Services
Trotz tierisch guter Sicherheitskräfte mußte der CSD-Umzug abgesagt werden: Gelsenkirchens Polizei schweigt über konkrete Gründe. Foto: IMAGO / Funke Foto Services
„Bedrohungslage“
 

Polizei schweigsam zum Hintergrund der CSD-Absage in Gelsenkirchen

Kurz vor Beginn wird der CSD in Gelsenkirchen abgesagt. Die Polizei spricht von einer Bedrohungslage. Doch wer bedroht da eigentlich wen? Die Polizei will es nicht sagen.
Anzeige

GELSENKIRCHEN. Nach der Absage des Christopher Street Day (CSD) in Gelsenkirchen hat die Polizei keine Angaben zum möglichen Hintergrund einer Bedrohungslage machen können. Auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT teilte ein Sprecher am Montag mit: „Die Polizei hatte Hinweise hinsichtlich einer abstrakten Bedrohungslage erhalten.“ Der Veranstalter habe daraufhin die Demonstration abgesagt.

Keine Angaben konnte die Polizei zum Hintergrund machen. Ob es sich um ein rechtsextremistisches, linksextremistisches oder islamistisches Motiv handle, wurde von Seiten des Sprechers nicht beantwortet. „Alles weitere ist momentan Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, hieß es dazu.

Drohung richtete sich nicht explizit gegen Gelsenkirchen

Die Absage erfolgte am 17. Mai nur eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung. Zuerst hatte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtet. Nach Darstellung des queeren Jugendzentrums „Together“, das in diesem Jahr erstmals die Organisation übernommen hatte, habe ein Polizeianruf auf eine unkonkrete Anschlagswarnung für einen CSD in Nordrhein-Westfalen hingewiesen. Der Hinweis sei jedoch nicht auf einen bestimmten Ort bezogen gewesen.

Laut Polizei habe der Veranstalter eigenständig entschieden, den Demonstrationszug abzusagen. Das anschließende Straßenfest hätte hingegen stattfinden können. Die Polizei sei laut dem Veranstalter „sehr kooperativ“ gewesen. Die Entscheidung sei „gemeinschaftlich mit den anwesenden Kooperationspartnern“ getroffen worden, teilte das Jugendzentrum mit. Die Sicherheit der Besucher habe den Ausschlag gegeben.

SPD-Stadtverordnete will CSD nachholen

Ursprünglich war die Veranstaltung mit rund 600 Teilnehmern angemeldet worden. Zu besonderen Vorkommnissen sei es nicht gekommen, berichtet die WAZ. Am frühen Nachmittag seien sämtliche Besucher wieder auf dem Rückweg gewesen.

Die Gelsenkirchener SPD-Stadtverordnete Hannah Huesmann Trulsen forderte, zeitnah eine alternative Veranstaltung durchzuführen, um der LSBTIQ-Gemeinschaft in der Stadt mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.

In Mönchengladbach, wo ebenfalls ein CSD stattfand, waren nach Polizeiangaben die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden. Auch dort fiel der geplante Demonstrationszug aus. Die Veranstaltung fand als stationäre Kundgebung statt. (sv)

Trotz tierisch guter Sicherheitskräfte mußte der CSD-Umzug abgesagt werden: Gelsenkirchens Polizei schweigt über konkrete Gründe. Foto: IMAGO / Funke Foto Services
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag