BERLIN. Die Bundesregierung plant offenbar den Kauf hunderter neuer Kampf- und Schützenpanzer. Konkret geht es um 1.000 neue Leopard-2-Panzer und bis zu 2.500 Schützenpanzer vom Typ Boxer, berichtet die US-Nachrichtenplattform Bloomberg unter Berufung auf Kreise der Herstellerfirmen.
Beide Fahrzeuge werden von KNDS und Rheinmetall hergestellt. Insgesamt würde sich das Auftragsvolumen auf rund 25 Milliarden Euro summieren. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte die Pläne weder bestätigen noch dementieren. Eine Entscheidung soll laut Bloomberg in den kommenden Wochen fallen.

Selbst Spanien besitzt mehr Panzer
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte zuletzt angekündigt, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Streitmacht Europas ausbauen zu wollen. Zudem hob der bereits abgewählte alte Bundestag mit den Stimmen von Union, SPD und Grünen im März die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben auf.
Derzeit verfügt die Bundesrepublik laut dem Global Firepower Index über knapp 300 Kampfpanzer, von denen allerdings nicht alle einsatzbereit sind. Spanien verfügt demnach über rund 320 Kampfpanzer, Rumänien über 328, Polen über 614 und Griechenland über 1.344. Spitzenreiter unter den Nato-Staaten sind die Vereinigten Staaten mit rund 4.600 Kampfpanzern.
Unterstützung für das Vorhaben kam vom SPD-Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz. „Das schafft Planungssicherheit für die Industrie, sorgt für mehr Kapazitäten. Die Bundeswehr erwartet dann auch Liefersicherheit“, schrieb das Mitglied im Haushalts- und Verteidigungsausschuß des Bundestags. (ho)