MÜNCHEN. Die Münchner Sicherheitskonferenz 2025 hat nach Ansicht ihres Vorsitzenden Christoph Heusgen deutlich gemacht, daß „Amerika unter Trump auf einem anderen Stern lebt“. Dies werfe ernste Fragen zur Zukunft der transatlantischen Partnerschaft auf, so Heusgen. Trotz aller Sorgen sei die Veranstaltung jedoch „sehr klärend“ gewesen.
Heusgen bezeichnete die diesjährige Konferenz als „eine der bedeutungsvollsten“ in der Geschichte der Veranstaltung. Besonders die Rede des US-Vizepräsidenten J.D. Vance habe Befürchtungen geweckt, daß die gemeinsame Wertebasis zwischen Europa und den USA nicht mehr tragfähig sei.
Letzte Konferenz für Heusgen
In einem Interview mit dem ZDF-„heute-journal“ sprach Heusgen von einem „europäischen Albtraum“. Gleichzeitig habe die Konferenz jedoch für Klarheit gesorgt. Sie habe offenbart, daß selbst republikanische Senatoren in den USA vorsichtig agierten, aus Furcht vor Repressionen durch den Präsidenten Donald Trump.
Die 61. Münchner Sicherheitskonferenz war die letzte unter Heusgens Vorsitz. Sein designierter Nachfolger, Ex-Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, würdigte ihn ebenso wie sein Vorgänger Wolfgang Ischinger. In einer Video-Collage sprachen zahlreiche hochrangige Teilnehmer der vergangenen Jahre Heusgen ihren Dank aus.
Heusgen übernahm 2022 die Leitung der Münchner Sicherheitskonferenz, nachdem er zuvor als deutscher Botschafter bei den Vereinten Nationen sowie als Sicherheits- und außenpolitischer Berater von Bundeskanzler Angela Merkel (CDU) tätig gewesen war. Seine Amtszeit fiel in eine von Krisen geprägte Zeit: Wenige Tage nach seiner ersten Konferenz im Februar 2022 begann mit der russischen Invasion der Krieg in der Ukraine. Der Abschied von der MSK fiel Heusgen sichtlich schwer. Als er seine letzten Worte auf der Konferenz sprach, versagte ihm kurz die Stimme. „Lassen Sie mich zum Abschluß kommen. Und das wird schwierig…“, sagte er auf Englisch – und verließ die Bühne.
(rr)