BERLIN. Linkspartei und Grüne haben vorgeschlagen, gesetzliche Feiertage künftig nachzuholen, wenn sie auf ein Wochenende fallen. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Timon Dzienus erklärte gegenüber der Rheinischen Post, es sei für Beschäftigte „ärgerlich und unfair“, wenn Feiertage auf das Wochenende fielen.
In vielen europäischen Ländern sei es üblich, ausgefallene Feiertage unter der Woche zu ersetzen. Davon profitierten auch die Arbeitgeber, da erholte Beschäftigte leistungsfähiger seien. Zudem gehöre eine ausreichende Zahl an Feiertagen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Zuvor hatte sich auch Linkspartei-Chef Jan van Aken für einen solchen Ersatz ausgesprochen. „Fällt ein gesetzlicher Feiertag auf ein Wochenende, dann muß ein Ersatztermin her – unter der Woche, für alle“, sagte van Aken dem Tagesspiegel. Dies sei keine Neuerung, sondern etwa in Australien, Belgien oder Spanien längst Praxis. Aus der Union kam scharfer Widerspruch. Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann (CDU), bezeichnete den Vorschlag als „abstrus“.
Deutschland und die Feiertagsmentalität
Ein zusätzlicher Feiertag bedeute einen Produktionsausfall von 8,6 Milliarden Euro. Weniger Produktion schwäche das ohnehin niedrige Wirtschaftswachstum. Deutschland könne sich eine solche „Feiertags-Mentalität“ nicht leisten, betonte Connemann.
Im kommenden Jahr fallen unter anderem der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober sowie der zweite Weihnachtsfeiertag auf ein Wochenende. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verfügt das Jahr 2026 dadurch bundesweit im Schnitt über 250,5 Arbeitstage – 2,4 mehr als im laufenden Jahr. (rr)






