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AfD fordert Rücktritt: Korruptionsaffäre: Weimer-Clan zeigt sich uneinsichtig / Söder droht mit Konsequenzen

AfD fordert Rücktritt: Korruptionsaffäre: Weimer-Clan zeigt sich uneinsichtig / Söder droht mit Konsequenzen

AfD fordert Rücktritt: Korruptionsaffäre: Weimer-Clan zeigt sich uneinsichtig / Söder droht mit Konsequenzen

Christiane Götz-Weimer steht während eines Ludwig-Erhard-Gipfels vor einem Rednerpult – vielleicht um gerade Politiker und Finanzbosse miteinander zu verkuppeln
Christiane Götz-Weimer steht während eines Ludwig-Erhard-Gipfels vor einem Rednerpult – vielleicht um gerade Politiker und Finanzbosse miteinander zu verkuppeln
Christiane Götz-Weimer weist alle Korruptionsvorwürfe zurück. Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
AfD fordert Rücktritt
 

Korruptionsaffäre: Weimer-Clan zeigt sich uneinsichtig / Söder droht mit Konsequenzen

Das Unternehmen von Kulturminister Weimer verkauft politische Einflußnahme auf die Bundesregierung für viel Geld. Nun meldet sich Weimers Frau mit einem bizarren Statement zu Wort, in dem es plötzlich um die AfD geht. Doch dem Familienclan droht in Bayern jetzt massiver Ärger.
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BERLIN. Die Geschäftsführerin der Weimer Media Group und Ehefrau von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, Christiane Goetz-Weimer, hat Vorwürfe zurückgewiesen, ihr Unternehmen würde für horrende Geldzahlungen politische Einflußnahme auf die Bundesregierung ermöglichen. „Seit Jahren versuchen AfD-Politiker vergeblich, zum Gipfel eingeladen zu werden. Die Kritik am Ludwig-Erhard-Gipfel aus rechten Kreisen ist notorisch und erklärt sich damit“, sagte sie laut Berliner Zeitung.

Hintergrund: Die Weimer Media Group (die JF berichtete ausführlich) verkauft beim Ludwig-Erhard-Gipfel hochpreisige Abendessen mit minis­terialen Gästen, vertrauliche Gesprächsrunden und direkten Zugang zur Bundesregierung. Sie bewirbt ihre Kooperationspakete ganz offen mit „Einfluß auf die politischen Entscheidungsträger“ sowie „Premiumvernetzung“ am Tegernsee. Die Kosten für die angebotenen Lobbyistenpakete liegen zwischen 40.000 und 80.000 Euro (JF berichtete).

Der Verlag bestreitet nun, daß es bei dem Gipfel darum ginge, politischen Zugang für Geld anzubieten. „Speaker, die auf der Bühne auftreten, hinterlassen einen Eindruck auf ihre Zuhörer, auch auf anwesende Politiker. Das ist das Grundprinzip einer Konferenz“, heißt es in einer Stellungnahme. Es liege im alleinigen Ermessen von Gästen und Rednern, ob diese miteinander ins Gespräch kämen. Alle anderen Unterstellungen weise der Verlag „entschieden zurück“.

Rücktrittsforderungen werden laut

Zuvor hatte die AfD-Fraktion im Bundestag den Rücktritt von Kulturstaatsminister Weimer gefordert. Angesichts der Vorwürfe, stehe nach Aufassung des kulturpolitischen Sprechers und parlamentarischen Geschäftsführers der AfD, Götz Frömming, „der Anfangsverdacht der Korruption im Raum“.

Der Verdacht richte sich nicht bloß gegen Weimer, betonte Frömming. Anders könne man sich „die Nibelungentreue, mit der Bundeskanzler Friedrich Merz an seinem Duzfreund festhält, gar nicht erklären“. Die Entlassung Weimers müsse daher „der Beginn und nicht das Ende einer umfassenden Aufklärung sein“.

Söder will Unterstützung von Weimer-Verlag prüfen

Unterdessen kündigte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an, die Unterstützung des Freistaats für den sogenannten Ludwig-Erhard-Gipfel der Weimer Media Group untersuchen zu lassen. „Die Staatsregierung hat eine interne Complianceprüfung zum Ludwig-Erhard-Gipfel veranlaßt. Dabei werden aktuelle Medienberichte über angebliche Angebote und Leistungen berücksichtigt“, betonte Söder. Im Kern werde überprüft, ob eine Fortsetzung der staatlichen Unterstützung weiterhin möglich sei.

Söder trat bislang als Schirmherr des Vernetzungstreffen auf, Bayern zahlt Fördermittel an das Weimer-Unternehmen (JF berichtete). Für den Ludwig-Erhard-Gipfel im April 2026 sind neben Söder auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und Staatsminister Florian Herrmann (CSU) als Sprecher angekündigt. (lb)

Christiane Götz-Weimer weist alle Korruptionsvorwürfe zurück. Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
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