FRANKFURT. Die Deutsche Bahn hat angekündigt Rassismus-Vorwürfe gegen einen Zugbegleiter zu untersuchen. Der Mitarbeiter soll während eines Halts in Darmstadt im Regionalexpress von Mannheim nach Frankfurt über die Sprechanlage Fahrgäste beleidigt haben, weil diese die Zugtüren blockierten.
Dabei seien laut Zeugenaussagen unter anderem die Begriffe „Analphabeten“, „Vollpfosten“ und „Kopftuchgeschwader“ gefallen. Ein Fahrgast – der zufällig anwesende Anti-Rassismus-Coach Moaad B. – machte den Vorfall öffentlich und teilte seine Schilderung auf Instagram.
Dieser habe über die Sprechanlage Kontakt zum Lokführer aufgenommen und sich für alle hörbar beschwert. Weitere Mitreisende bestätigten die Vorfälle in sozialen Netzwerken.
Bahn droht Mitarbeiter Konsequenzen an
Die Bahn teilte mit, man nehme die Vorwürfe sehr ernst. Das geschilderte Verhalten entspreche in keiner Weise den Standards des Unternehmens. Sollte sich der Verdacht erhärten, würden entsprechende arbeitsrechtliche Konsequenzen folgen, sagte eine Sprecherin. Derzeit werde der Vorfall intern aufgeklärt.
Nach Angaben des betroffenen Fahrgastes sei der Zug bereits verspätet gewesen. Die zusätzlichen Türblockaden hätten die Weiterfahrt weiter verzögert. Der Vorfall hat inzwischen überregionale Aufmerksamkeit erregt und eine Diskussion über Umgangsformen im öffentlichen Verkehr ausgelöst. (rr)