BOCHUM. An einem Bochumer Kindergarten ist es wiederholt zu Zwischenfällen mit Bewohnern einer benachbarten Sammelunterkunft gekommen. Dort sind Asylmigranten, Obdachlose, Suchtkranke, psychisch Erkrankte und ehemalige Straftäter untergebracht – in direkter Nachbarschaft zu der Übergangs-Kita. Eltern berichten von Belästigungen, nächtlichen Albträumen ihrer Kinder und Angst vor dem Kita-Besuch.
Mehrfach seien Personen über den Zaun gestiegen. Zuletzt drang eine offenbar verwirrte Frau auf das Gelände vor und lief auf spielende Kinder zu. Erzieherinnen griffen ein, die Polizei rückte an. Eine Mutter schilderte gegenüber dem WDR, sie habe selbst nicht zu ihrer Tochter gelangen können. Andere gaben an, ihre Kinder hätten zu Hause von „nackten Männern“ gesprochen, die sie durch den Zaun gesehen hätten.
Eltern beklagten, daß der Zaun zur Straße hin vollständig abgeschirmt sei – zur Unterkunft aber nicht. Immer wieder sei es zu Zwischenfällen gekommen. Laut Radio Bochum habe ein Mann über Wochen hinweg Kinder belästigt, bevor er verlegt wurde. Dennoch sei er wieder in der Nähe der Kita gesehen worden. Die Polizei bestätigte mehrere Einsätze.
Sicherheitskräfte schützen Kita-Kinder nicht
Die Stadt Bochum spricht von Einzelfällen. Der Zaun solle künftig mit Hecken blickdicht gemacht werden, ein Sicherheitsdienst sei im Einsatz. Doch die Eltern trauen den Ankündigungen nicht. Sicherheitsleute seien oft nur wenige Tage vor Ort, danach wieder verschwunden.
Die Unterkunft war bis 2019 ausschließlich für Asylbewerber vorgesehen. Seitdem nutzt die Stadt das Gebäude auch für Obdachlose mit teils massiven sozialen Problemen. Die Lage habe sich seither verschärft, berichten Anwohner. Träger der Einrichtung ist inzwischen European Homecare.
CDU, FDP und „UWG: Freie Bürger“ haben nun einen Dringlichkeitsantrag im Stadtrat eingereicht. Sie fordern, daß in der Unterkunft künftig ausschließlich Asylbewerber untergebracht werden. Die Kombination mit anderen Gruppen sei nicht tragbar. Außerdem solle geprüft werden, ob die Kita an einen dauerhaften Standort verlegt werden könne – sie war ursprünglich nur als Provisorium gedacht. (sv)