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Baden-Württemberg: Israel-Hasser attackieren Pfarrer und Gottesdienstbesucher

Baden-Württemberg: Israel-Hasser attackieren Pfarrer und Gottesdienstbesucher

Baden-Württemberg: Israel-Hasser attackieren Pfarrer und Gottesdienstbesucher

Pfarrer. Das Bild zeigt eine Frau bei einer Palästina-Demonstration in London. Muhammad ist jetzt der häufigste Vorname von neugeborenen Jungs in England.
Pfarrer. Das Bild zeigt eine Frau bei einer Palästina-Demonstration in London. Muhammad ist jetzt der häufigste Vorname von neugeborenen Jungs in England.
In Langenau eskalieren die Pro-Palästina-Demos. Ein Pfarrer wird seit Monaten von Israel-Hassern verfolgt. Symbolbild: picture alliance / Photoshot | –
Baden-Württemberg
 

Israel-Hasser attackieren Pfarrer und Gottesdienstbesucher

Seine Solidarität mit Israel macht einen Pfarrer zur Zielscheibe brutaler Antisemiten. Nun kommt es zu körperlichen Angriffen auf Gottesdienstbesucher. Nicht das erste Mal. Der Bischof schlägt Alarm.
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LANGENAU. Nach Übergriffen und Handgreiflichkeiten gegen Gottesdienstbesucher der evangelischen Kirchengemeinde in Langenau bei Ulm hat sich der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl zu Wort gemeldet. Hintergrund ist die anhaltende Kampagne gegen Ortspfarrer Ralf Sedlak, der im Oktober 2023 in einem Gottesdienst Solidarität mit den israelischen Opfern des Hamas-Terrors bekundet hatte.

Sedlak, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Langenau, sagte gegenüber Israelnetz, daß er in seiner Predigt am 15. Oktober 2023 zunächst über das Thema Gebetserhörung gesprochen habe. Es sei um schwere Krankheiten und das Ringen der Betroffenen vor Gott gegangen. Erst im zweiten Teil habe er auf den Terroranschlag Bezug genommen: „Auch hier kommen wir an die Grenzen dessen, was wir uns überhaupt vorstellen möchten und wo wir fast sprachlos sind und das Leid vor Gott klagen.“

Daraufhin sei ein bislang unbekannter Mann aufgestanden und habe lautstark gerufen: „Das ist falsch! Die Nachrichten sind Fake News!“ Sedlak habe versucht, sachlich zu reagieren, doch sei dies aufgrund der Aggressivität kaum möglich gewesen. Erst auf ausdrückliche Bitte des Kirchengemeinderates habe der Störer schließlich die Kirche verlassen. Dabei blieb es jedoch nicht: Bis heute sieht sich der Pfarrer Anfeindungen ausgesetzt, wird als „Faschist“ und „Zionist“ beschimpft.

Pfarrer als „Nazi“ und „Haßprediger“ beschimpft

Immer wieder sei es seither zu antisemitischen Aktionen und Einschüchterungsversuchen gekommen. So sei mit einer Schreckschußpistole auf das Pfarrhaus geschossen worden. Auch Aufkleber mit der Aufschrift „Zionist = Faschist“ tauchten an Gemeinde- und Pfarrhaus auf. In der Osterzeit wurden nahezu wöchentlich sogenannte „Mahnwachen“ vor der Kirche abgehalten – begleitet von Parolen wie „Es ist Völkermord. Boycott Israel“ oder „Israel ist ein kolonialer Siedler-Schurkenstaat“. Die Kirchengemeinde sei als „Komplizin des Völkermordes“ bezeichnet worden, Sedlak selbst als „Nazi“ und „Haßprediger“. Letztlich wurde das Pfarramt sogar mit dem Slogan „Juden vergasen“ beschmiert.

Vergangenen Sonntag kam es nun zu körperlichen Attacken auf Gottesdienstbesucher durch Palästina-Anhänger. Landesbischof Gohl sprach von einem „Trugschluß“, zu glauben, einen solchen Konflikt aussitzen zu können. Es sei „nicht hinnehmbar“, wie Sedlak und seine Familie seit eineinhalb Jahren diffamiert würden. Auch die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz sowie 100 weitere Pfarrer und Kirchenmitglieder riefen mit einer Unterschriftenaktion im Internet dazu auf, sich öffentlich gegen Judenhaß zu stellen. Dieser betreffe nicht mehr nur Juden, sondern alle, die sich in Deutschland mit jüdischem Leben solidarisieren würden.

Immer mehr Gläubige mieden inzwischen den Gottesdienst aus Angst vor Übergriffen. „Achselzuckende Kenntnisnahme hilft nicht weiter“, mahnte Gohl. Kommune und Landkreis hätten längst tätig werden müssen. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei kündigte an, ihre Präsenz in der Region weiter zu erhöhen. (rr)

In Langenau eskalieren die Pro-Palästina-Demos. Ein Pfarrer wird seit Monaten von Israel-Hassern verfolgt. Symbolbild: picture alliance / Photoshot | –
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