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Zuzahlungen für Medikamente: Gesundheitsministerin will Patienten deutlich stärker schröpfen

Zuzahlungen für Medikamente: Gesundheitsministerin will Patienten deutlich stärker schröpfen

Zuzahlungen für Medikamente: Gesundheitsministerin will Patienten deutlich stärker schröpfen

Nina Warken (CDU), Bundesministerin für Gesundheit, spricht während einer Pressekonferenz zur Eröffnung des Forschungsdatenzentrums Gesundheit (FDZ). Das FDZ mit Sitz in Bonn soll mehr Forschung mit pseudonymisierten Abrechnungsdaten der gesetzlich Krankenversicherten ermöglichen. PAtienten sollen mehr zahlen.
Nina Warken (CDU), Bundesministerin für Gesundheit, spricht während einer Pressekonferenz zur Eröffnung des Forschungsdatenzentrums Gesundheit (FDZ). Das FDZ mit Sitz in Bonn soll mehr Forschung mit pseudonymisierten Abrechnungsdaten der gesetzlich Krankenversicherten ermöglichen. PAtienten sollen mehr zahlen.
Nina Warken: Prüft Anhebung der Zusatzbeiträge für Medikamente. Foto: picture alliance/dpa | Soeren Stache
Zuzahlungen für Medikamente
 

Gesundheitsministerin will Patienten deutlich stärker schröpfen

Die Kosten für die Krankenversicherung geraten immer mehr außer Kontrolle. Im Gegenzug zu steigenden Beiträgen sollen die Bürger künftig auch noch mehr Geld für Medikamente ausgeben müssen. Für Bürgergeldempfänger gibt es aber schon jetzt Ausnahmen. Wer aber arbeitet, schaut in die Röhre.
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BERLIN. Kassenpatienten in Deutschland müssen sich auf deutlich steigende Kosten für Medikamente einstellen. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) prüft derzeit die Anhebung der Zuzahlungen für Medikamente um pauschal 50 Prozent, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Derzeit liegt der Zuzahlungsbeitrag bei fünf bis zehn Euro je Medikament. Dies würde dann auf 7,50 Euro bis 15 Euro steigen. Auch an Krankenhausbehandlungen müßten sich die gesetzlich Versicherten dann mit 15 Euro statt der bisherigen zehn Euro am Tag beteiligen. Bisher nehmen die Krankenkassen mit den Zahlungen rund 2,5 Milliarden Euro im Jahr ein.

Ausnahme für Bürgergeldempfänger

Bereits am Wochenende hatte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen eine Kopplung der Zuzahlungen an die Inflationsrate ins Spiel gebracht. „Vorstellen könnte ich mir hier eine inflationsbedingte Anpassung, wie in anderen Bereichen auch, aber keine deutliche Erhöhung“, sagte Verbandspräsident Oliver Blatt. „Wir hatten in diesem Jahr bisher enorme Ausgabensteigerungen“, begründete er seinen Vorschlag. Auf politischer Ebene sei bisher nichts passiert, „um das abzuwenden“.

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Bei den Zusatzkosten für Medikamente gibt es Ausnahmen für Bürgergeldempfänger. Können diese nachweisen, daß sie mehr als 135 Euro im Jahr dafür ausgeben, können sie eine Befreiung von weiteren Kosten verlangen.

Beiträge steigen und steigen

Die gesetzlichen Krankenkassen kämpfen mit einem horrenden Defizit. Gründe sind vor allem steigende Kosten im Gesundheitssektor sowie die Alimentierung von Bürgergeldempfängern durch andere Kassenpatienten (JF berichtete). Auch die massive Zuwanderung von Personen nach Deutschland, die zuvor nie ins System eingezahlt haben, belastet die Kassen.

Die Versicherten bekommen das vor allem durch einen steigenden Zusatzbeitrag für die Krankenversicherung zu spüren. Der allgemeine Beitragssatz, der zur Hälfte von Arbeitgebern und Angestellten getragen wird, liegt derzeit bei 14,6 Prozent. Darüber hinaus können die Kassen einen Zusatzbeitrag erheben, der ebenfalls zur Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt werden muß. Dieser lag Anfang des Jahres im Durchschnitt bei 2,5 Prozent, stieg aber allein bis September auf 2,94 Prozent, wie eine Auswertung jüngst ergab. (ho)

Nina Warken: Prüft Anhebung der Zusatzbeiträge für Medikamente. Foto: picture alliance/dpa | Soeren Stache
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