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Landgericht Essen: Zwangsehe mit Zwölfjähriger eingefädelt: Freispruch für Syrer

Landgericht Essen: Zwangsehe mit Zwölfjähriger eingefädelt: Freispruch für Syrer

Landgericht Essen: Zwangsehe mit Zwölfjähriger eingefädelt: Freispruch für Syrer

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei parkt vor dem Landgericht. 13 Angeklagte sollen versucht haben, einen 19-Jährigen zu skalpieren. Er wurde lebensgefährlich verletzt. Mit dem Tod des Mannes wollten sie laut Anklage die Familienehre wiederherstellen. Das Opfer soll ein außereheliches Verhältnis zu einer Frau der Familie gehabt haben, die nach islamischem Ritus mit einem anderen verheiratet war. Angeklagt sind elf Männer und zwei Frauen. Ein Polizeiauto vor dem Landgericht Essen: Freispruch für einen Syrer, der eine Zwangsehe arrangierte. Foto: picture alliance/dpa | Marcel Kusch
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei parkt vor dem Landgericht. 13 Angeklagte sollen versucht haben, einen 19-Jährigen zu skalpieren. Er wurde lebensgefährlich verletzt. Mit dem Tod des Mannes wollten sie laut Anklage die Familienehre wiederherstellen. Das Opfer soll ein außereheliches Verhältnis zu einer Frau der Familie gehabt haben, die nach islamischem Ritus mit einem anderen verheiratet war. Angeklagt sind elf Männer und zwei Frauen. Ein Polizeiauto vor dem Landgericht Essen: Freispruch für einen Syrer, der eine Zwangsehe arrangierte. Foto: picture alliance/dpa | Marcel Kusch
Ein Polizeiauto vor dem Landgericht Essen: Freispruch für einen Syrer, der eine Zwangsehe arrangierte. Foto: picture alliance/dpa | Marcel Kusch
Landgericht Essen
 

Zwangsehe mit Zwölfjähriger eingefädelt: Freispruch für Syrer

Ein Syrer kauft seinem Bruder eine 12jährige Ehefrau in Syrien. Das Mädchen wird geschlagen, gewürgt und sexuell mißbraucht. Nun wird der Hochzeitsvermittler freigesprochen.
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ESSEN. Das Landgericht Essen hat einen Syrer freigesprochen, der eine Zwangsehe zwischen seinem damals 20jährigen Bruder und einem zwölfjährigen Mädchen arrangierte. „Man ist geneigt zu sagen, daß wir Sie leider freisprechen mußten“, zitiert die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) den Vorsitzenden Richter Volker Uhlenbrock. Es sei nicht auszuschließen, daß der angeklagte Asylmigrant nicht über das wahre Alter der Zwölfjährigen wußte. Sie sagte vor Gericht nicht aus.

Der Syrer reiste im Herbst 2021 in sein Heimatdorf, um eine Ehefrau für seinen Bruder zu finden. „Es war ausgemacht, daß die Braut minderjährig sein soll“, sagte Richter Uhlenbrock. Zum Jahresende wurde dann ein Vertrag unterzeichnet, wonach das Mädchen für 2.000 US-Dollar an die in Essen wohnhafte syrische Großfamilie übergeben wurde, berichtet die Islamismus-Expertin Sigrid Herrmann, die dem Prozeß beiwohnte. Der Angeklagte zeigte keinerlei emotionale Regung und benötigte einen Dolmetscher.

Ehemann wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt

Demnach sei der damals Zwölfjährigen versprochen worden, in Deutschland zur Schule gehen zu dürfen und Bildung zu genießen. Das Gegenteil war der Fall. Sie mußte hauswirtschaftliche Arbeiten verrichten und ihren 20jährigen Ehemann sexuell befriedigen. „Das muß sehr häßlich gewesen sein“, mutmaßt Herrmann in einem Blog-Eintrag.

Der syrische Ehemann wurde bereits im Juni 2024 vom Essener Landgericht wegen schweren sexuellen Mißbrauchs von Kindern in 19 Fällen, davon in vier Fällen in Tateinheit mit Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung sowie vorsätzlicher Körperverletzung in 13 Fällen und Bedrohung, zu einer Jugendstrafe von fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Syrer schlug, erdrosselte und vergewaltige

Da die heute 15jährige vor Gericht nicht aussagen wollte, wurden Polizisten, denen sie sich damals anvertraute, herangezogen. Die Beamten berichteten, das Mädchen habe ihnen erzählt, mit der Faust, der flachen Hand und einem Gürtel bereits ab der ersten Woche geschlagen worden zu sein. Ebenfalls sei sie mit einem Kabel gewürgt worden.

Weiter schilderten die Polizisten, daß der Minderjährigen pornographisches Material zur Vorbereitung auf die Hochzeitsnacht gezeigt worden sei. Gegen ihren Widerspruch sei sie dann unter „großen Schmerzen“ entjungfert worden. Daraufhin habe der acht Jahre ältere Ehemann ein Beweisbild des befleckten Bettlakens an seine Mutter geschickt.

Zur Urteilsverkündung im Prozeß gegen den nun freigesprochenen Syrer resümierte das Gericht, das Schicksal des Mädchens „könnte zu Tränen rühren“, zitiert die WAZ. Die nun 15jährige lebt weiterhin in Essen, allerdings in Jugendeinrichtungen, wird psychotherapeutisch behandelt und kann zur Schule gehen. Eine Rückkehr nach Syrien sei „aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen“, sagte Richter Uhlenbrock. (ver)

Ein Polizeiauto vor dem Landgericht Essen: Freispruch für einen Syrer, der eine Zwangsehe arrangierte. Foto: picture alliance/dpa | Marcel Kusch
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