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Keine konkrete Bedrohung: Faeser trotz Terror-Angst: „Lassen uns den Karneval nicht nehmen“

Keine konkrete Bedrohung: Faeser trotz Terror-Angst: „Lassen uns den Karneval nicht nehmen“

Keine konkrete Bedrohung: Faeser trotz Terror-Angst: „Lassen uns den Karneval nicht nehmen“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schaut etwas verwirrt in eine Kamera, vor ihr sind Mikrofone von Nachrichtensendern. Dank ihr sollen Syrer bald eine einmalige Reise in ihr Heimatland unternehmen dürfen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schaut etwas verwirrt in eine Kamera, vor ihr sind Mikrofone von Nachrichtensendern. Dank ihr sollen Syrer bald eine einmalige Reise in ihr Heimatland unternehmen dürfen
Will sich den Karneval nicht von Terroristen nehmen lassen: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Foto: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
Keine konkrete Bedrohung
 

Faeser trotz Terror-Angst: „Lassen uns den Karneval nicht nehmen“

Nach den Bluttaten in München, Aschaffenburg und Magdeburg sieht Innenministerin Faeser Anlaß zur Wachsamkeit. Eine konkrete Bedrohung für Großveranstaltungen gebe es allerdings nicht. Die Polizei soll den Schutz für die Karneval-Saison verstärken.
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BERLIN. Nach den Anschlägen in München, Aschaffenburg und Magdeburg hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Sicherheitslage vor der bevorstehenden Karnevalszeit bewertet. Laut Faeser gebe es derzeit keine konkreten Gefährdungshinweise, jedoch bestehe weiterhin Anlaß zu erhöhter Wachsamkeit.

„Unsere Sicherheitsbehörden behalten alle möglichen Bedrohungen im Blick und passen die Schutzmaßnahmen fortlaufend an“, sagte sie der Rheinischen Post. Das Bundeskriminalamt überprüfe kontinuierlich die Bedrohungslage und stehe im engen Austausch mit den Bundesländern. Ziel sei es, Veranstaltungen während Karneval, Fasching und Fastnacht bestmöglich zu schützen.

Zudem werde die Bundespolizei mit verstärkten Kräften im Einsatz sein. Faeser betonte, daß sich die Gesellschaft nicht durch Angst oder Gewalt einschüchtern lassen dürfe: „Karneval ist eine Zeit des Miteinanders, die wir uns nicht nehmen lassen.“

Hier ist der Karneval bereits abgesagt

In Kempten hätte die Gilde „Rottach 97“ für die Absicherung des Umzugs am 1. März rund 50.000 Euro aufbringen müssen. Da dies nicht möglich war, wurde der Zug abgesagt. Der Verein kritisiert, daß der islamistische Terrorismus damit sein Ziel erreicht habe: Nicht-kommerzielle Veranstaltungen würden zunehmend unmöglich gemacht.

Auch in Erfurt fällt der größte Karnevalszug Thüringens am 2. März aus. Stattdessen wird es eine Demonstration zur Erhaltung der Traditionen und eine Feier auf dem Domplatz geben, erklärt Thomas Kemmerich, Präsident der Gemeinschaft Erfurter Carneval.

In Neukirchen-Vluyn in Nordrhein-Westfalen wurde der Rosenmontagszug gestrichen, da die Karnevalsgesellschaft 90 Privatfahrzeuge zur Straßensperrung hätte organisieren und für etwaige Schäden haften müssen. Auch der „Nelkensamstagszug“ in Moers, der jährlich über 100.000 Besucher anzieht, steht auf der Kippe.

Weitere Absagen gibt es in Macherbach (Saarland), wo der Nachtumzug entfällt, und in Neckarweihingen (Baden-Württemberg), wo die „Mistelhexen“ am 23. Februar nicht auftreten dürfen.

Anschläge überschatten die Narrenzeit

Die Sicherheitsdebatte wird durch mehrere Gewalttaten der vergangenen Wochen überschattet. Am vergangenen Donnerstag wurden bei einem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag auf eine Verdi-Demonstration in München 39 Menschen verletzt. Eine Frau und ihre Tochter erlagen später ihren Verletzungen.

In Aschaffenburg kam es am 22. Januar zu einem Messerangriff auf eine Kindergartengruppe in einem Park. Ein zweijähriges Kind und ein 41jähriger Passant, der helfen wollte, wurden tödlich verletzt.

Bereits am 20. Dezember war in Magdeburg ein Mann mit einem Fahrzeug über den Weihnachtsmarkt gefahren und hatte zahlreiche Besucher erfaßt. Sechs Menschen, darunter ein neunjähriges Kind, kamen ums Leben, rund 300 weitere wurden verletzt. (rr)

Will sich den Karneval nicht von Terroristen nehmen lassen: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Foto: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
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