BERLIN. Zum fünften Mal seit dem Regierungswechsel in Berlin haben sich Afghanen mit Aufnahmezusage auf den Weg Richtung Deutschland gemacht. Nach Angaben der dpa starteten am Flughafen Islamabad insgesamt elf afghanische Staatsbürger per Linienflug über Istanbul nach Hannover.
Insgesamt warten rund 1.900 Afghanen in Pakistan auf eine Ausreise nach Deutschland. Zuvor waren bereits vier Gruppen über verschiedene Aufnahmeprogramme nach Niedersachsen gebracht und auf die Bundesländer verteilt worden (JF berichtete).
Ursprünglich sollten neben früheren Ortskräften deutscher Institutionen auch Menschen aufgenommen werden, die wegen ihres Engagements als Anwälte oder Journalisten von den Taliban verfolgt werden. Da einige der Betroffenen Klagen in Deutschland angestrengt haben, wurden nun doch Visa erteilt.
Bundesregierung zahlt Afghanen für Einreiseverzicht
Unterstützt werden sie dabei von der linken Organisation „Kabul Luftbrücke“. Kritik hatte zuletzt ein Vorstoß der Bundesregierung ausgelöst, Afghanen Geld anzubieten, wenn sie auf eine Einreise verzichten. Grünen-Chef Felix Banaszak nannte das Vorgehen „zynisch“.
In einem Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) beklagten Betroffene, das Angebot verletze sie zutiefst: „Es trifft unsere Herzen, wenn jemand uns mit Geld dazu bewegen will, unsere Sicherheit zu verkaufen – und einige von uns auch ihr Leben.“ (rr)






