BERLIN. Die Bundesministerien des gescheiterten Kanzlers Olaf Scholz (SPD) haben in den vergangenen Jahren mindestens 11,5 Millionen Euro für Werbung in den sozialen Netzwerken ausgegeben. Wie die Bundesregierung auf eine Große Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner mitteilte, existieren zwischen den 16 Ressorts insgesamt 146 Social-Media-Auftritte.
Mit knapp 3,8 Millionen Euro gab das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) unter Robert Habeck (Grüne) in den drei Ampel-Jahren am meisten für Eigenwerbung aus. Jeweils rund 1,3 Millionen Euro flossen an YouTube und Meta, den Konzern hinter Instagram und Facebook. Für X gab das Haus Habeck zuletzt im Jahr 2022 einen vierstelligen Betrag für Werbung aus.
Betreut werden die zehn Hauptaccounts des BMWK durch neun Mitarbeiter. Dazu gehören die Auftritte des Ministeriums auf X, BlueSky, Threads, Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn sowie die personalisierten Profile von Minister Habeck auf TikTok, Instagram und LinkedIn. Weiterhin laufen 94 Nebenaccounts im Verantwortungsbereich des Wirtschaftsministeriums zusammen.
Nur drei Ampel-Ministerien ohne Werbeausgaben
In puncto Ausgaben folgt auf Habeck das Bundesgesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD). Allein im Jahr 2022 gab das Haus 2,7 Millionen Euro für Werbung auf den sozialen Netzwerken aus. Das ist die größte Jahresausgabe eines einzelnen Ministeriums zur Ampelzeit. Damals warb das Gesundheitsministerium unter anderem für die Corona-Impfung. Im Folgejahr sanken die Werbeausgaben auf circa 100.000 Euro zusammen. 2024 lagen sie dann bei null.
Unvollständige Zahlen lieferte unter anderem das Bundesfamilienministerium. Ausgaben für 2024 seien „noch nicht endabgerechnet“, schrieb das Ministerium von Lisa Paus (Grüne). Dennoch belegt ihr Haus mit mindestens 1,8 Millionen Euro den dritten Platz für Werbeausgaben. Die Millionenmarke knackten außerdem das Bundesverkehrsministerium unter Volker Wissing (ehemals FDP) und das Bundesarbeitsministerium unter Hubertus Heil (SPD).
Keine zusätzlichen Werbekosten verursachten das Verteidigungsministerium, das Umweltministerium und das Bauministerium. (sv)