BERLIN. Die Staatsrechtlerin Frauke Brosius-Gersdorf hat ihre gescheiterte Kandidatur für das Bundesverfassungsgericht (die JF berichtete) als „Angriff auf unsere liberale Demokratie“ bezeichnet. In der ZDF-Sendung „Markus Lanz – Das Jahr 2025“ erklärte sie, es sei aus ihrer Sicht „nicht legitim“ gewesen, daß Abgeordnete der Union sie wegen ihrer Positionen nicht gewählt hätten.
Ein Richteramt sei „ein juristisches Amt und kein politisches Amt“, sagte Brosius-Gersdorf. Kritik äußerte sie zudem daran, daß ihre Wahl innerhalb der Unionsfraktion überhaupt diskutiert worden sei. Das Verhalten der Abgeordneten wertete sie „schon irgendwo auch als Angriff auf unsere liberale Demokratie“.
Fragwürdige Positionen von Brosius-Gersdorf
Brosius-Gersdorf war von der SPD als Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen worden. Die ursprünglich geplante Wahl wurde jedoch im Sommer von der Tagesordnung genommen, nachdem es insbesondere innerhalb der Union Widerstand gegen ihre Personalie gegeben hatte. Am 7. August 2025 erklärte sie schließlich, wegen fehlender Unterstützung aus den Reihen der Union nicht mehr für das Amt zur Verfügung zu stehen.
Das hat sie eben tatsächlich gesagt. Vollkommen abgehoben, verfassungsrechtlich wirr und völlig zurecht gescheitert. Dieser Frau mit diesem Unsinn unwidersprochen auch noch ein Forum zu geben, ist journalistisch indiskutabel. pic.twitter.com/2zR0QekfEX
— Steinhoefel (@Steinhoefel) December 17, 2025
Innerhalb der Unionsfraktion war zuvor Kritik an verschiedenen Positionen der Kandidatin laut geworden, unter anderem zu Fragen des Schwangerschaftsabbruchs sowie zur Impfpflicht während der Corona-Jahre. Diese Debatte hatte letztlich dazu geführt, daß die Einigung der Koalition auf ihre Personalie zerbrach. (rr)






