BERLIN. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in einem Podcast über ein prägendes Erlebnis aus ihrer Jugend gesprochen. Während einer Busfahrt wurde sie von einem älteren Mann sexuell belästigt – ein Vorfall, der sie bis heute beschäftigt, wie sie sagt.
Baerbock schilderte, daß sie sich durch die #MeToo-Debatte erneut mit der Frage auseinandergesetzt habe, wie oft sie selbst betroffen gewesen sei. Dabei sei ihr eine Szene aus ihrer Schulzeit wieder bewußt geworden: Ein älterer Mann habe im Bus seine Hand auf ihr Bein gelegt.
Baerbock spricht von 60 Prozent aller Frauen
„Ich habe das wirklich noch bildlich vor Augen, obwohl ich das eigentlich total vergessen hatte. Und ich habe fünf Stationen gebraucht, mich zu trauen, wegzusetzen“, so die Politikerin.
Die Außenministerin betonte, daß solche Erlebnisse für viele Frauen und Mädchen traurige Realität seien. Eine bundesweite Studie zeigt, daß 60 Prozent der Frauen in Deutschland mindestens einmal im Leben sexuelle Belästigung erfahren haben. Sie forderte, daß die Scham nicht mehr bei den Opfern, sondern bei den Tätern liegen müsse, und betonte die Bedeutung offener Gespräche über das Thema. (rr)