BERLIN. Die Rede von Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat bei einer Veranstaltung der Deutschlandstiftung Integration für erheblichen Unmut gesorgt. Als Merz bei der Verleihung des Talisman-Preises das Pult betrat, haben rund 30 Stipendiaten den Saal demonstrativ verlassen.
Sie trugen Sticker mit der Aufschrift „Wir sind das Stadtbild“ – eine Reaktion auf die Äußerung des Kanzlers Mitte Oktober (die JF berichtete).
Bei der Verleihung des Preises für gesellschaftlichen Zusammenhalt der Deutschlandstiftung Integration verlassen rund 30 Stipendiaten den Raum aus „Protest“ zur Stadtbild-Aussage von Friedrich Merz, der damit keinen einzigen dieser Menschen gemeint hatte. pic.twitter.com/8ufdOLylnV
— Lena (@lenasjfupdate) November 19, 2025
Für Merz ist Deutschland ein klares Einwanderungsland
Die Gruppe stellte sich im Eingangsbereich für ein Foto auf und kehrte erst nach der Rede wieder auf ihre Plätze zurück. Merz hatte zuvor gesagt, die Bundesregierung mache Fortschritte in der Migrationspolitik, „aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem“. Später konkretisierte er, gemeint seien Migranten ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus, die weder arbeiteten noch sich an Regeln hielten.
Bei der Veranstaltung wurden Sportler geehrt, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren. Merz, Schirmherr der Stiftung, lobte in seiner Rede das Engagement der Anwesenden. Sie seien „Vorbilder“ für viele junge Menschen mit Migrationshintergrund und hätten vielfach größere Anstrengungen aufbringen müssen als Gleichaltrige ohne Zuwanderungsgeschichte. Deutschland sei ein Einwanderungsland, betonte der Kanzler. Zugleich müsse Zuwanderung gestaltet und gesteuert werden. (rr)






