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Widerstand im Allgäu: 79-Seelen-Dorf protestiert gegen Zuzug von 45 Asylbewerbern

Widerstand im Allgäu: 79-Seelen-Dorf protestiert gegen Zuzug von 45 Asylbewerbern

Widerstand im Allgäu: 79-Seelen-Dorf protestiert gegen Zuzug von 45 Asylbewerbern

Landrätin Indra Baier-Mueller (Freie Wähler) verteidigt die Aufnahme der Asylbewerber im Dorf. Foto: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner
Landrätin Indra Baier-Mueller (Freie Wähler) verteidigt die Aufnahme der Asylbewerber im Dorf. Foto: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner
Landrätin Indra Baier-Mueller (Freie Wähler) verteidigt die Aufnahme der Asylbewerber im Dorf. Foto: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner
Widerstand im Allgäu
 

79-Seelen-Dorf protestiert gegen Zuzug von 45 Asylbewerbern

Bis zu 45 Asylbewerber sollen in ein Hotel einziehen – mitten im abgelegenen Allgäu. Die 79 Bewohner und der Bürgermeister des Dorfes haben keine große Freude mit den neuen Gästen.
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KEMPTEN. In dem abgelegenen Allgäuer Dorf Gunzesried-Säge hat sich Widerstand gegen die geplante Unterbringung von Asylbewerbern geregt. 45 Migranten sollen bald in das Dorf mit 79 Einwohnern ziehen. 

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hat das Landratsamt Oberallgäu das Hotel „Heubethof“ angemietet, um dort in der Folge bis zu 45 Migranten unterzubringen. Derzeit sei geplant, ein bis zwei Familien einzuquartieren – „im Idealfall“ Geflüchtete aus der Ukraine. 

Bürgermeister Christof Endreß (CSU) äußerte sich kritisch: Der Standort sei ungeeignet, es fehle an Infrastruktur. In dem Ort gebe es weder Nahversorgung noch Schule, Supermarkt oder einen Arzt. Auch öffentliche Verkehrsmittel seien kaum vorhanden. Eine Integration sei unter diesen Bedingungen kaum möglich. 

„Gespannt, wie die Rumänen im Dorf reagieren“

Laut Allgäuer Zeitung wurde bereits eine Petition beim Bayerischen Landtag eingereicht. Neben der Überforderung des Ortes verweisen die Unterzeichner auf die bereits angespannte soziale Lage. Ein Drittel der Einwohner seien rumänische Saisonarbeiter, die in Kempten in einer Großmetzgerei beschäftigt seien. 

Trotz sinkender Asylzahlen hält das Landratsamt die Unterkunft für notwendig. Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) verweist auf eine weiterhin angespannte Lage. Viele Asylbewerber müßten noch immer in Zelten auf ihre Verteilung warten. In Gunzesried-Säge sollen laut ihrer Aussage vorrangig mobilere und bereits berufstätige Migranten untergebracht werden. Sie warb für einen Dialog mit der Bevölkerung. 

Doch die Skepsis bleibt. Eine Anwohnerin sagte gegenüber der Bild: „Unser Ort liegt am Arsch der Welt. Ohne Auto geht hier gar nichts. Die dürfen nicht arbeiten und liegen den ganzen Tag in der Sonne. Ich bin gespannt, wie die Rumänen, die hier hart schuften, reagieren.“ (rr) 

Landrätin Indra Baier-Mueller (Freie Wähler) verteidigt die Aufnahme der Asylbewerber im Dorf. Foto: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner
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