Auf der Suche nach Fachkräften für eine klimafreundliche Wirtschaft scheut Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) keine Kosten. Erfolg verspricht sich sein Ministerium von der Kampagne „Gemacht für was Großes“, die beinahe ausschließlich auf den sozialen Netzwerken stattfindet. Seit nunmehr 15 Monaten wirbt Habeck damit für „Klima-Jobs“.
Bisher zahlte der Steuerzahler dafür rund 3,7 Millionen Euro, wie aus der Antwort auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Münzenmaier hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt. Der Großteil davon – 2,2 Millionen Euro – entfielen auf den Auftritt in den sozialen Netzwerken, weitere 620.000 Euro für Werbung im Kino und rund 380.000 Euro in Zeitungsanzeigen.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk der Kampagne auf grünen „Zukunftsjobs“. So erklären unter anderem Großeltern, was ihre Enkel als Wärmepumpeninstalleur, Solarteur und Windkraftanlagetechniker machen.
Münzenmaier: Habeck wirft Geld zum Fenster raus
Für den AfD-Politiker ein weiterer Fall von grünem Filz im Wirtschaftsministerium. „Bundesminister Habeck wirft das Steuergeld der Bürger mit vollen Händen zum Fenster heraus.“ Zeitgleich mache Habeck Werbung für „die eng mit den Grünen verbandelten Energiewendeprofiteure“, bemängelte Münzenmaier im Gespräch mit der JF. Während die Kosten „jedes gesunde Maß“ überstiegen.
Grundsätzlich sei es zwar zu begrüßen, daß junge Menschen für das Handwerk begeistert werden. Jedoch: „Die Kampagne ‘Gemacht für was Großes‘ ist zur grünlinken Ideologiekampagne verkommen“, bedauerte der stellvertretender Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion. „Wie aus dem Hause Habeck üblich, wird penetrant und einseitig auf das Thema Klimaschutz verwiesen, während andere Berufsbilder viel zu kurz kommen.“
Ministerium glaubt an Erfolg
Derweil ist der Bundesregierung selbst nicht klar, ob die Kampagne dazu beiträgt, die Fachkräftelücke von 630.000 unbesetzten Stellen zu schließen. Auf Nachfrage der JF, wie vielen Personen in eine Ausbildung geholfen wurde, entschuldigte sie: „Die Informationskampagne ist nicht mit Jobvermittlungsportalen oder Ähnlichem verknüpft, so daß keine direkte Zuordnung möglich ist.“
Im selben Moment versicherte das Bundeswirtschaftsministerium, „daß die Kampagne die Fachkräftegewinnung fördert, indem viele junge Menschen für die Vorteile einer Fachausbildung sensibilisiert werden.“ Daß schlußfolgert das Habeck-Ministerium aus der Reichweite von 150.000 Link-Klicks und positiven Resonanz von Klein- und Mittelständischen Unternehmen sowie Jugendlichen auf Messen.