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Milliardenausgaben: Rechnungshof warnt Bundeswehr vor teurem Kopfhörer-Kauf

Milliardenausgaben: Rechnungshof warnt Bundeswehr vor teurem Kopfhörer-Kauf

Milliardenausgaben: Rechnungshof warnt Bundeswehr vor teurem Kopfhörer-Kauf

Ein deutscher Marinesoldat mit Kopfhörern (Symbolbild). Der Rechnungshof kritisiert die Anschaffung als überteuert.
Ein deutscher Marinesoldat mit Kopfhörern (Symbolbild). Der Rechnungshof kritisiert die Anschaffung als überteuert.
Ein deutscher Marinesoldat mit Kopfhörern (Symbolbild) Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten
Milliardenausgaben
 

Rechnungshof warnt Bundeswehr vor teurem Kopfhörer-Kauf

Die Bundeswehr möchte für mehrere Milliarden Euro Kopfhörer für jeden Soldaten kaufen. Der Bundesrechnungshof mahnt, daß man das auch mit knapp der Hälfte des Geldes erreichen könnte.
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BONN. Der Bundesrechnungshof hat die Haushälter des Bundestags aufgefordert, die Kaufpläne der Bundeswehr für neue Kopfhörer zu überprüfen. Die von den Streitkräften geplante Anschaffung von 203.000 modernen Kopfhörern für 2,8 Milliarden Euro sei zu teuer, heißt es laut dem Spiegel in einem internen Bericht. „Das Bundesministerium der Verteidigung wird Funktionen teuer einkaufen, die ungenutzt bleiben.“

Pro Stück sollen die Kopfhörer etwa 2.000 bis 2.600 Euro kosten und nicht bloß den Gehörschutz sicherstellen, sondern auch eine Sprechfunktion und dauerhafte Funkverbindung anbieten. Allerdings könnten bloß ein Fünftel aller Soldaten diese Sprechfunktion überhaupt nutzen, heißt es in dem Bericht des Rechnungshofes. Demnach würden zehntausende Soldaten die hochmodernen Kopfhörer nur zum Gehörschutz verwenden und könnten dafür auch günstigere Modelle nutzen. 

Keine „Notwendigkeit der Sprechsatzfunktion für jeden Soldaten“

Die Bundeswehr könnte auf diese Weise bis zu 1,2 Milliarden Euro sparen. „Aufgrund begrenzter Haushaltsmittel“ sei es nicht hinnehmbar, daß diese Möglichkeit ignoriert werde, kritisierte der Rechnungshof.

Das Verteidigungsressort bestätigt die grundsätzlichen Feststellungen der Behörde. Die Beschaffung sei „zukunftsorientiert und gewährleiste eine einheitliche Ausbildung, auch wenn zeitnah noch nicht alle Soldaten die Sprechsatzfunktion nutzen“ könnten. Man sehe in den Funktionen des Kopfhörers einen „massiven Fähigkeitsgewinn“.

Verteidigungsministerium verweigerte Antworten

Den Rechnungshof überzeugt das nach eigener Aussage nicht. Ein handelsüblicher Hörschutz biete die gleichen Fähigkeiten, aber „zu einem deutlich geringeren Preis“. Der Haushaltsausschuß solle die Ausgaben deutlich verkleinern.

Ebenso bemängeln die Prüfer der Rechnungsbehörde, daß die Bundeswehr angeforderte Unterlagen nicht geliefert habe. Das Verteidigungsministerium soll die Antwort auf die Frage, ob die modernen Kopfhörer in Zukunft deswegen nutzbar sein würden, weil die Bundeswehr plane, Funkgeräte einzukaufen, verweigert haben. (lb)

Ein deutscher Marinesoldat mit Kopfhörern (Symbolbild) Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten
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