BERLIN. Erneut hat eine pro-Palästina Gruppe Räume der Berliner Humboldt-Universität besetzt. Gegen Mittwochnachmittag gelangten rund 50 Personen durch einen Seiteneingang in das Institut für Sozialwissenschaften, berichtet die B.Z. mit Berufung auf die Polizei. Weitere 250 bis 300 Personen demonstrierten derweil auf der Straße. Die Versammlung war nicht angemeldet.
Die Gruppe Student Coalition Berlin warf in einer Stellungnahme Israel „Völkermord“ und „laufende Massenmorde“ vor. Ihnen ginge es um die „bedingungslose Solidarität mit dem palästinensischen Volk“. An die Wand der Universität schmierten die Besetzter: „Wenn Gaza brennt, dann brennt Berlin.“ Die Verbrechen der Terrororganisation Hamas thematisierten sie nicht.
„Wenn Gaza brennt, dann brennt Berlin.“
Das wurde heute an der Wand der Humboldt-Universität in Berlin geschmiert. #b2205 pic.twitter.com/vn6HmNXGfR— Iman Sefati (@ISefati) May 22, 2024
HU-Präsidentin läßt Pro-Palästina-Gruppe gewähren
Die HU-Präsidentin Julia von Blumenthal betrat gemeinsam mit einer Delegation die Sozialwissenschaftliche Fakultät, um mit den Besetzern zu sprechen. Ihr Ziel war es, eine Räumung zu verhindern und die pro-palästinensische Gruppe zum freiwilligen Verlassen des Gebäudes zu bewegen.
Letztlich gewährte Blumenthal den Besetzern, bis Donnerstag um 18 Uhr in der Universität zu bleiben. „Wir erwarten, dass die Besetzer danach das Gebäude friedlich verlassen“, sagte sie. Zuvor hatte die Polizei die Demonstration vor der Universität von dem Gebäude zurückgedrängt. Die Protestler trugen Regenschirme und Palästinensertüche mit sich. Strafrechtlich relevante Aussagen soll es nicht gegeben haben. (sv)