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Umfangreiche Studie: Nur noch die Reichen finden die Ampel gut

Umfangreiche Studie: Nur noch die Reichen finden die Ampel gut

Umfangreiche Studie: Nur noch die Reichen finden die Ampel gut

Nur noch Reiche und formal besser Gebildete unterstützen die Politik der Ampel von Kanzler Olaf Scholz (SPD, rechts) und seinen Stellvertretern Christian Lindner (FDP, links) sowie Robert Habeck (Grüne).
Nur noch Reiche und formal besser Gebildete unterstützen die Politik der Ampel von Kanzler Olaf Scholz (SPD, rechts) und seinen Stellvertretern Christian Lindner (FDP, links) sowie Robert Habeck (Grüne).
Nur noch Reiche und formal besser Gebildete unterstützen die Politik von Kanzler Olaf Scholz (SPD, rechts) und seinen Stellvertretern Christian Lindner (FDP, links) sowie Robert Habeck (Grüne). Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Umfangreiche Studie
 

Nur noch die Reichen finden die Ampel gut

Laut einer Bertelsmann-Studie hält lediglich das grüne Milieu noch zur Ampel. Mittel- und Unterschicht laufen der Regierung in Scharen davon – und wechseln zu einer anderen Partei.
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BERLIN. Die drei Parteien, die die Bundesregierung tragen, haben seit der Bundestagswahl 2021 die Unterstützung der Mittel- und Unterschicht verloren. Nur der überdurchschnittlich wohlhabende Teil der Bevölkerung und die Akademiker-Klientel finden sich in der Ampel-Politik noch wieder. Doch das klassisch grüne Milieu reicht nicht aus, um der Regierung einen mehrheitlichen Rückhalt der Deutschen zu sichern.

Das ist das Ergebnis einer noch unveröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die die Autoren allerdings schon mit Journalisten gesprochen haben. „Die Ampel hat vor allem in der Mitte und in den Milieus der sozial Schwächeren verloren“, sagte Robert Vehrkamp von der Stiftung dem Tagesspiegel. Die Verluste dort seien dreimal so hoch wie bei den formal eher Gebildeteren und Einkommensstarken.“ Verschiebungen in dieser Deutlichkeit sähe man in Wahlumfragen nur sehr selten.

Nur noch 17 Prozent mit Ampel zufrieden

Demnach halten nur noch 19 Prozent Olaf Scholz (SPD) für einen guten Kanzler. Noch weniger, nämlich 17 Prozent der Deutschen, seien mit der Bundesregierung allgemein zufrieden. Darunter leiden vor allem SPD und FDP, während die Grünen ihr Bundestagsergebnis nahezu halten können.

Für die Studie hatte die Stiftung im vergangenen Oktober mehr als 5.000 Deutsche befragt und dabei unter anderem die Zustimmung zu Parteien in zehn verschiedenen Milieus mit jeweils ähnlicher Bildung und vergleichbarem Einkommen abgefragt.

Vehrkamp sagte, es bilde sich eine deutlich erkennbare Konfliktlinie zwischen den formal höher gebildeten Oberschichtenmilieus auf der einen und der bürgerlichen Mitte sowie der sozialen Unterschicht auf der anderen Seite heraus. Bei der Bundestagswahl vor gut zweieinhalb Jahren seien die drei Regierungsparteien noch in allen Milieus in ähnlichem Maß gewählt worden.

AfD hängt CDU bei Ex-Ampel-Wählern ab

„Das hat sich seither massiv geändert“, erklärte Vehrkamp der Berliner Tageszeitung. Insbesondere in den niedriger gebildeten und ärmeren Bevölkerungsgruppen hätten die Ampel-Parteien durchschnittlich die Hälfte an Zustimmung verloren. Davon sei insbesondere die SPD betroffen. Der Verlust in den besser gebildeten, reicheren Schichten falle dagegen deutlich geringer aus.

Von der unerhörten Enttäuschung in den Schichten unterhalb der Reichen profitiere vor allem die AfD und nicht die CDU/CSU. „Die Gewinne der AfD in diesen Milieus sind viermal so hoch wie die der Union“, sagt Vehrkamp. Die Union könne von den Vertrauensverlusten dagegen nur in geringem Maß profitieren.

Außerdem seien die Grünen inzwischen auf dem Weg, die AfD in einer Negativ-Frage abzulösen. Welche Partei man auf keinen Fall wählen wolle, beantworten inzwischen immer weniger mit AfD, dafür aber mit den Grünen. Die konkreten Ergebnisse der Studie will die Bertelsmann-Stiftung in den kommenden Tagen vorstellen. (fh)

Nur noch Reiche und formal besser Gebildete unterstützen die Politik von Kanzler Olaf Scholz (SPD, rechts) und seinen Stellvertretern Christian Lindner (FDP, links) sowie Robert Habeck (Grüne). Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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