STUTTGART. Der Mann, der auf dem Fanfest auf dem Stuttgarter Schloßplatz drei Besucher niederstach und zum Teil lebensgefährlich verletzte, ist ein 25jähriger Syrer. Das teilte die Polizei mit. Zunächst hatte es geheißen, bei der Übertragung des Spiels Tschechien gegen die Türkei sei ein Türke festgenommen worden.
Nach dem Anschlag war in der Fanzone Panik ausgebrochen. Viele stürmten unter lautem Geschrei zum Ausgang.
Die Opfer des Asylbewerbers sind zwei 38 und 60 Jahre alte Türken sowie ein 19jähriger Deutscher. Alle drei liegen im Krankenhaus. Den Zustand des lebensgefährlich verletzten 38jährigen konnten die Ärzte inzwischen stabilisieren. Das Motiv liegt weiter im Unklaren.
Was wird nach der Attacke des Syrers aus der Fanmeile?
Auf der Fanmeile hatten sich am Mittwoch tausende, vorwiegend türkischstämmige Fußballanhänger versammelt, um die Partie aus dem Hamburger Volksparkstadion zu verfolgen. Nun steht das Sicherheitskonzept in der Kritik. Messer sind dort verboten, und Sicherheitskräfte tasten die Besucher am Eingang ab. Nun ist klar, daß sich solche Anschläge dennoch nicht verhindern lassen.
Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) kündigte an, er werde „gemeinsam mit der Polizei die Sicherheitsmaßnahmen bis zum ersten Achtelfinalspiel am Samstag nochmals überprüfen“.
Die Fanzone in Stuttgart wird trotz des Anschlags auch am heutigen Donnerstagabend geöffnet, obwohl der erste spielfreie Tag bei der Europameisterschaft ansteht. Statt Fußball soll es Auftritte verschiedener Musikgruppen geben. (fh)